Es wäre wie ein kleiner Schlag ins Gesicht für Verdi. Während Verdi um einen neuen Tarifvertrag für die deutschen Amazon-Mitarbeiter kämpft, droht das Amazon Management mit der Verlagerung von 6.000 Arbeitsplätzen nach Polen. Verdi hatte angekündigt in der Vorweihnachtszeit acht Logistikzenten in Deutschland in der Vorweihnachtszeit bestreiken zu lassen.
Offiziell dementiert Amazon Deutschland das Vorhaben. Ob das Vorhaben überhaupt umsetzbar wäre und ein ähnlich schneller Transport aus Polen wie aus Deutschland umzusetzen wäre, bleibt offen. Erstmals hatte Amazon am Heilig Abend ein Same-Day-Delivery Angebot seinen Kunden zugesagt. Kunden, die am 24. Dezember bis 6.00 Uhr morgens mit dem Evening-Express ihre Waren bestellten, bekamen die Ware bis 14 Uhr garantiert geliefert. Hier kann jede Stunde entscheiden sein, ob das Thema Same-Day-Delivery funktioniert oder nicht. Daher bleibt ein Fragezeichen, wobei der Druck auf beiden Seiten nun dazu führen könnte, das Bewegung in die Sache kommt. Der Ausgang ist völlig offen und vielleicht will sich die Geschäftsleitung von Amazon Deutschland einfach in eine bessere Ausgangssituation bringen.
Bei Amazon ist jedenfalls einiges los in diesem Jahr. Angefangen von dem ARD-Bericht über die angeblichen schlechten Arbeitsbedingungen bei Amazon bin zu den Streiks oder aber dem Gegenwind in Bezug auf die Preisparitätsklausel. Das Jahr geht in seine Endphase, zumindest was das Geschäfts- und Weihnachtsgeschäft angeht. Die Preisparitätsklausel soll aufgehoben werden. Wie es aber mit dem Kampf um neue Arbeitsverträge ausgeht und ob Amazon wirklich die Logistik nach Polen auslagern will, ist indes völlig offen.
