Was sind die Motive von Konsumenten, die ihre Produkte lieber online einkaufen als im stationären Handel? Mit dieser Frage hat sich in einer repräsentativen Umfrage Quelle und TNS Infratest beschäftigt. Ergebnis der Studie von iBusiness zusammengefasst, zeigt, dass Männer und Frauen unterschiedliche Erwartungen und Motive haben.
Für einen Großteil der Männer – immerhin 62 Prozent – ist vorzugsweise der niedrige Preis ein Beweggrund, im Internet shoppen zu gehen. Rund die Hälfte der Frauen hingegen sehen nicht unbedingt den Preis, sondern Mangel an Zeit als wesentliches Kriterium für den Kauf im Internet.
Hingegen ist ein großes Produktsortiment für beide Geschlechter (je 62 Prozent) ein wichtiges Kriterium. 66 Prozent gaben zudem an, aus Bequemlichkeit im Internet shoppen zu wollen.
Weniger erstaunlich ist das Ergebnis, dass mit zunehmendem Alter auch die Unwissenheit über die einzelnen Ecommerce-Angebote zunimmt. Denn jeder Dritte über 50 Jahre gab an, den Unterschied zwischen den verschiedenen Ecommerce-Plattformen nicht zu kennen. Im Vergleich: In der Altersgruppe zwischen 18 und 29 Jahre ist es jeder Zehnte nur. Über 81 Prozent aller Befragten gaben zudem an, dass der Umgang mit persönlichen Daten und Zahlungssicherheit als sehr wichtig eingestuft wurde.
Eigenes Shop-Konzepte für Frauen sinnvoll
Die Ergebnisse der Studie sind sicherlich nicht wirklich überraschend. Viel Interessanter ist die differenzierte Betrachtungsweise der Geschlechter, die jeder Shop-Betreiber in seinem Produkt-Sortiment bzw. seiner Strategie berücksichtigen sollte. Frauen zählen längst als Innovationstreiber und wollen einfach anders angesprochen werden als Männer. Das weibliche Geschlecht wird in vielen Branchen daher noch unterschätzt und in der konkreten Ansprache völlig vernachlässigt. Frauen haben die größere Kauflust und geben rund 20 Mrd. Euro pro Jahr bei Versandhäusern aus, Männer hingegen nur rund die Hälfte. Frauen suchen mehr Informationen rund um das jeweilige Produkt. Dabei sind erweiterte Shop-Konzepte wie Community oder Forum durchaus ein geeignetes Mittel, um die Kommunikation für das weibliche Geschlecht zu forcieren und dem Informationsdurst besser gerecht zu werden.
Individuelles Online-Marketing und SEO für Frauen
Nicht nur das eigene Shop-Konzept sollte individuell auf die beiden Geschlechter angepasst werden. Auch das Thema Online-Marketing für Frauen ist eine wichtige und relevante Betrachtung mit vielfältigen Aufgaben. Um die Vorlieben und Trends frühzeitig zu erkennen, sollte man spezielle Websites für Frauen oder entsprechende Social-Media-Angebote im Auge behalten. Was sind Trendthemen, worüber wird berichtet und über welche Themen diskutiert. Gibt es spezielle Anlässe (z.B. Neuerscheinungen, Vorlieben) und lassen sich aus den Erkenntnissen beispielsweise Keywords für SEM-Kampagnen oder andere Rückschlüsse ziehen.
Auch Affliate-Kampagnen könnten geschlechterspezifisch erstellt und mit unterschiedlichen Motiven und Ansprachen versehen werden. Mit Hilfe eines A-B-Test könnten unterschiedliche Landingpages erstellt und regelmäßig optimiert werden. Auch im SEO-Bereich kann man durch eine angepasste Bückling-Strategie oder eigenen Content das Thema sukzessive forcieren.
Verfolgt man die Strategie, das eigene Angebot auf das weibliche Geschlecht weiter auszudehnen, ist es sinnvoll, dies über alle eingesetzten Kanäle zu machen. Nur so wird man die besten und effizientesten Kanäle ausfindig machen können. Ich bin davon überzeugt, Ecommerce für Frauen wird 2012 weiter in den Fokus von Shop-Betreibern rücken – müssen! Strategie und Shop-Konzepte sollte ganzheitlich betrachtet und angepasst werden. Halbe Sachen werden auch hier keinen nachhaltigen Erfolg bringen.
