Amazon dreht an der Versandkostenschraube

„Amazon hat am 12. August 2014 die Schwelle für eine kostenfreie Lieferung auf 29 Euro angepasst“, hieß es gestern auf der Website des weltweit führenden Online-Händlers. Nachzulesen war dies allerdings lediglich auf den Hilfe-Seiten des Internetauftritts, auf die sich der normale Online-Shopper wohl eher selten verirrt. Ansonsten war die Kommunikation zu dieser doch nicht ganz unerheblichen Neuerung, freundlich ausgedrückt, vornehm zurückhaltend. Pressemitteilung? Fehlanzeige. Facebook-Post? Auch nicht. Ähnlich verdeckt hatte Amazon übrigens schon unlängst den Wegfall der Rechnungen in Papierform kommuniziert. Rechtlich ist das nicht zu beanstanden, aber es ist auch nicht die feine und vertrauensbildende Art, wie wir meinen.

Doch zur Sache: Bislang waren Lieferungen innerhalb Deutschlands schon bei einem Bestellwert von 20 Euro kostenfrei. Die, wie es Amazon nennt, „Anpassung“ auf 29 Euro ist mit anderen Worten eine Anhebung dieser Schwelle für eine kostenlose Lieferung um beinahe 50 Prozent.

Allerdings bleibe die kostenfreie Lieferung von Büchern weiter bestehen, teilte der Online-Riese weiter mit. Auch an der Höhe der Versandkosten ändere sich nichts. Ebenso bleibe das Angebot „Amazon Prime“ unverändert bestehen. Im Rahmen dieses einem Abonnement ähnlichen Angebotes bekommen Nutzer für eine Jahresgebühr in Höhe von 49 Euro ihre Lieferungen kostenlos zugestellt.

Für kreative Diskussionen in den sozialen Netzwerken sorgt bereits jetzt der Hinweis, dass eine Bestellung, sobald sie ein Buch beinhalte, weiter kostenlos bleibe. So wird jetzt intensiv nach möglichst kostengünstigen Büchern im Angebot von Amazon gefahndet, die Bestellungen von anderen Artikeln beigemischt werden können und die Lieferung des betreffenden Paketes auf diesem Weg kostenfrei halten.