HomeAllgemein

Der Dornröschenschlaf des Möbelhandels

Der Dornröschenschlaf des Möbelhandels
Like Tweet Pin it Share Share Email

Der Online-Boom hat viele Branchen mittlerweile schon erreicht. Wer hätte sich vor ein paar Jahren Träumen lassen. Schuhe über das Internet zu bestellen? Ähnlich sieht es mit Möbeln aus. Ikea, Home24 oder Westwing machen es den Möbelherstellern vor. Zwar entwickelt sich dieser Markt längst nicht so rasant wie das Schuhsegment. Dennoch, das Potenzial ist riesig und wird von vielen Möbelherstellern nicht erkannt. Woran liegt es denn nun, weshalb die größeren Möbelhändler das Potenzial nicht sehen? Wir können nur mutmaßen – tun dies aber, um noch mal auf die Wichtigkeit hinzuweisen, den Startschuss nun doch noch zu hören und zu sehen, wie man innovative Geschäftsmodelle für Möbel auch im E-Commerce etablieren kann.

Möbelhandel ergibt sich den jungen Wilden

Online-MöbelhandelEtwas ketzerisch formuliert, aber irgendwie ist es so. Die Möbelhersteller oder insgesamt der Möbelhandel tut sich sehr schwer. das eigene Business auf den E-Commerce zu übertragen. Wenn die jüngsten Zahlen des Bundesverbandes des Deutschen Möbelhandels (BVDM) stimmen, dass macht der E-Commerce erst rund 6 Prozent am Gesamtumsatz aus.

Schaut man über den Tellerrand hinaus und vertraut auf die Prognose des IFH Instituts für Handelsforschung so gehen die Experten im Jahr 2020 bereits von einem Umsatzanteil von 20 Prozent aus.

Die Unternehmen, die aktuell den Online-Möbelmarkt dominieren, sind außer Ikea Unternehmen, die noch keine fünf Jahre existieren. Home24, Westwing, Livingo, etc.

Woran liegt es also, warum etablierte Unternehmen im Möbelhandel den Trend nicht sehen oder sich aus irgendwelchen Gründen zurückhalten. Ein Grund ist sicherlich der direkte Vertriebsweg über das Händlernetz. Viele Möbelhersteller scheuen den direkten Weg ins Netz, da sie es sich mit ihren Kunden, den Händler, nicht verderben wollen. Dafür gibt es zu viele Hersteller und man sieht vielleicht die Gefahr der Austauschbarkeit.

Innovation und Mut gefragt

Dabei wäre es in der aktuellen Phase so wichtig, wenn sich etablierte Möbelhersteller oder auch -händler mehr zutrauen würden und den Weg ins digitale Business wagen würden. Wachstumsraten sind meist marginal, viel Spielraum für innovative Geschäftskonzepte sieht man nicht und wenn das Management sich ausschließlich auf die Entwicklung und das Überleben des Unternehmens fokussiert, spielt der Online-Kanal meist keine Rolle.

Die graue Eminenz der Möbelwohnwelten

Wie viele Möbelwelten oder -wohnwelten gab es in den letztren Jahren. Mehr und mehr “sterben” und können den Weg in der Form nicht mehr weitergehen. Zu hohe Kostenblöcke durch Mieten, Versicherungen oder Mitarbeiter. Das Geschäft lohnt meist nur noch für die Großen und alle anderen ergeben sich hinlänglich der Situation der neuen Medien. Warum?

Expedition Online-Möbelhandel

Alt eingesessene Möbelhändler oder -hersteller hätten hingegen jetzt noch die Chance, sich in einem Markt zu etablieren, der langsam aus den Kinderschuhen herauswächst und sich danach sehnt, noch mehr Wettbewerb und Innovation zu bekommen. Große “Spielgelder”, die man am Anfang benötigt, sind meist nicht vorhanden oder werden für den eigentlichen Geschäftszuwachs benötigt. Das Risiko will man in der Branche meist nicht eingehen, weil sie sehr kompetetiv ist und man den Anschluss nicht verlieren will. Mut, eine Vision und der Weitblick muss vom Management der Möbelhändler gesehen werden. Klar dauert es ein Online-Geschäft zu entwickeln. Es braucht Mut, Weitsicht – eben die Merkmale, die ich eben bereits genannt habe.

Der Startschuss muss JETZT kommen

Wer sich nicht taut, das große Ding direkt anzugehen, sollte zumindest den Weg der kleinen Schritte gehen. Möbelhändler würen gut daran tuen, sich Mitarbeiter oder Experten an Board zu holen, die die Leidenschaft in Ihnen entflammen, die Expertise und Energie besitzen, sich der Aufgabe E-Business zu stellen. Es müssen Ressourcen eingeplant und freigesetzt werden.

Wer über Jahre so weitermacht wie bisher, wird in ein paar Jahren die Quittung dafür bekommen. Es gilt eine Online-Strategie zu entwickeln und schnellst möglich umzusetzen. Noch ist es nicht zu spät, der Vorsprung der jungen wilden aber schon beachtlich.

Der Markt wird sich weiter kräftig verändern. Dabei haben die meisten Möbelhändler durchaus gute Voraussetzungen und Daten, die es für den Online-Handel zu nutzen gilt. Selbst das eigene Händlernetz könnte man sinnvoll in das Online-Konzpt integrieren und beispielsweise dezentrale Lager- und Abholstätten sicherstellen.

Das sind aber nur einige Ideen und sicher ist, dass ein enormes Potenzial in der Branche schlummert. Home24 & Co. wird den Markt weiterhin offensiv angehen und beobachten, die die Konkurrenz reagiert. Bis dahin durchbrechen die jungen wilden ein um die andere Tür und stoßen immer weiter in den Potenzialtopf.

 

VN:F [1.9.22_1171]
Rating: 0.0/5 (0 votes cast)

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen