Auf dem Weg in die Arbeit noch schnell den neuen Bestseller bestellen, die aktuellen Schuhtrends recherchieren oder die Ersatzpatrone für den Drucker ordern: Smartphones gehören wie selbstverständlich zum Bild der Öffentlichkeit. Das Marktpotenzial, das allzeit surfende Menschen darstellen, wird allerdings gerade im eCommerce noch nicht voll ausgeschöpft. Wer ein Stück vom „Mobile-Shopping-Kuchen“ abhaben möchte, kommt nicht drum rum den eigenen Webshop anzupassen.
exali.de Gründer Ralph Günther gibt einen Überblick, wie Onlinehändler ihren Shop fit für mobiles Shopping bekommen und welche Risiken dabei beachtet werden sollten.
Woher kommt der Webshop-Kunde?
Eine aktuelle Studie von ECC Köln und hybris hat ergeben, dass über 70 Prozent der Onlinehändler keine Ahnung hat mit welchen Endgeräten ihre Kunden auf den Shop zugreifen. Diese erschreckende Zahl zeigt, dass der eCommerce der aktuellen Entwicklung ein wenig hinterher hinkt, denn wer nicht weiß woher potenzielle Kunden kommen, kann deren Ansprüchen auch nicht genügen.
Im Jahr 2015 haben rund 30,7 Millionen Deutsche Inhalte aus dem Netz mobil abgerufen. Auch Google legt immer mehr Wert darauf, dass Seiten auch auf Smartphones, Tablets und Co. gut dargestellt werden; fehlt die mobile Ansicht komplett, wirkt sich das negativ auf das Suchmaschinenrankig aus. Also worauf noch warten?
Webshop fit für die mobile Ansicht
Ist die Entscheidung, den Shop „mobile friendly“ zu gestalten, erst Mal getroffen, stellt sich direkt die Frage der Umsetzung. Ganz grundlegend gibt es drei unterschiedliche Möglichkeiten, die am häufigsten genutzt werden, um das Shoppingerlebnis mobile anzupassen:
1. Der Webshop in der App
Shop-Betreiber können einen Entwickler beauftragen eine eigene App für den Shop zu entwerfen. Der Kunde kann sich das kleine Programm aufs Handy laden und in Zukunft von dort aus shoppen.
Vorteile:
+ Der Webshop selbst muss nicht umprogrammiert werden
+ In der App können weitere Kundenvorteile verbaut werden (Bonussystem, Newslettertool, Gutscheine)
Nachteile:
– Hohe Entwicklungskosten (ein hoher fünfstelliger Betrag ist schnell erreicht)
– Einstiegshürde für den Kunden sehr groß
2. Mobile Webseite
Parallel zur bestehenden Homepage wird ein weiteres Template für die mobile Seite erstellt. Häufig handelt es sich dabei um eine abgespeckte Version der Seite. Es bestehen also zwei parallele Seitenansichten. Eine die für die Darstellung auf dem Desktop ausgerichtet ist und eine zweite, die für kleinere Displays von Smartphones und Tablets optimiert ist.
Vorteile:
+ Verhältnismäßig unkomplizierte Umsetzung
+ Preislich günstigste Alternative
Nachteile:
– Flexibilität in der Gestaltung eingeschränkt (z.T. Große Unterschiede zur Desktop-Seite)
– Kaum alle Standardfunktionen des Shops abbildbar
3. Responsive Webseite
Bei einem Webshop, der responsive gestaltet ist, gibt es keine zweite parallele Webseite, sondern alle Grafiken und Elemente der Desktop-Seite passen sich automatisch auf kleinere Displays an. Ist der Display des Nutzers kleiner, passen sich die Elemente der Webseite (z.B. die Produktseiten, die Navigation etc.) intelligent der zur Verfügung stehenden Auflösung an und bleiben damit auch auf dem mobilen Endgerät gut lesbar.
Vorteile:
+ Alle Elemente passen sich flüssig der jeweiligen Auflösung an, keine harten Umbrüche
+ Hohe Nutzerfreundlichkeit
Nachteile:
– Hohe Kosten
– Großer Entwicklungsaufwand
Die eine Lösung für jeden Webshop-Betreiber gibt es nicht. Jede Lösung hat gute und schlechte Seiten. Am Ende muss der Onlinehändler selbst entscheiden, welche Umsetzung zum eigenen Shop und insbesondere zum eigenen Geldbeutel passt.
Risiken bei der mobilen Anpassung
Die Zukunft wartet nicht, deshalb sollten sich Shop-Betreiber so schnell wie möglich mit der Frage befassen, wie die eigene Seite für die mobile Ansicht optimiert werden kann. Doch die Umsetzung ist nicht nur technisch (und auch finanziell) anspruchsvoll, darüber hinaus gibt es auch rechtliche Stolperfallen, die nicht übersehen werden sollten. Denn auch in der mobilen Ansicht zählen rechtliche Vorgaben wie die richtige Beschriftung des Bestellbuttons, die Aufklärung über das Widerrufsrecht und die Zwei-Klick-Regel fürs Impressum.
Wer bei der Umsetzung der mobilen Ansicht nur aufs Design und nicht auf die Einhaltung von Wettbewerbsrecht, Datenschutzvorschriften und Urheberrechten achtet, riskiert abgemahnt zu werden. Deshalb sollten sich Onlinehändler frühzeitig um eine umfassende Risikoabsicherung für ihr Geschäft kümmern. Eine gute Webshop-Versicherung kennt Ihr eBusiness und sichert auch auf dem Weg in eine mobile Zukunft zuverlässig ab – egal ob die Entscheidung auf die App, die mobile Seite oder das „Responsive Desing“ fällt. In einer guten Webshop-Versicherung sind Rechtsverletzungen nicht nur im ursprünglichen Shop selbst, sondern auch in damit direkt zusammenhängenden Seiten und Apps versichert.
Über den Gast-Autor:
Ralph Günther von exali.de gilt als ausgewiesener Experte, wenn es um Risikomanagement und spezifische Absicherung für den Online-Handel/ eCommerce geht. Als einer der Vorreiter im Online-Versicherungsbusiness hat er aktiv an der Verbesserung des Versicherungsschutzes in diesem Bereich mitgewirkt und ein neues Versicherungskonzept am Markt eingeführt. Ralph Günther schreibt als Fachautor in relevanten Medien. Zudem klärt er wöchentlich auf seinem Blog „Vermögensschaden: Versicherung neu denken“ auf.