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Interview mit Andreas Arlt vom Händlerbund e.V.

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Es steht ein weiteres Experten-Interview an. In unregelmäßigen Abständen wollen wir nicht nur Gast-Autoren mit interessanten und qualifizierten Beiträgen auf ecommerce-vision.de zu Wort kommen lassen. Auch führen wir in unregelmäßigen Abständen Interviews mit interessanten Menschen aus unserer Branche führen. In unserem heutigen Interview haben wir Andreas Arlt vom Händlerbund verschiedene Fragen gestellt.

Stellen Sie sich unseren Lesern kurz persönlich vor
Mein Name ist Andreas Arlt, ich bin Vorstandsvorsitzender des Händlerbundes und seit 20 Jahren selbstständiger Rechtsanwalt. Neben meiner Tätigkeit beim Händlerbund arbeite ich unter anderem als Vertragsanwalt für den Deutschen Bundeswehrverband. Seit dem Jahr 2000 liegt der Schwerpunkt meiner Arbeit im Wettbewerbsrecht.

Was genau ist der Händlerbund?
Händlerbund e.V.Der Händlerbund e.V. ist ein Berufs- und Interessenverband für Onlinehändler und mittlerweile der größte Onlinehandelsverband Europas. Eine der Kernaufgaben ist die rechtliche Absicherung der Internetpräsenzen der Mitglieder.  Wir betreuen mehr als 10.000 Onlinepräsenzen IT-rechtlich. Dazu gehören vorrangig Onlineshops, aber auch Onlineplattformen und sonstige Web-Seiten. Mit unseren verschiedenen Leistungspaketen garantieren wir einen umfassenden Rechtsschutz und einen optimalen Schutz vor Abmahnungen.

Welche Leistungen bieten Sie ihren Mitgliedern genau an?
Mitglieder des Händlerbundes profitieren in Abhängigkeit vom gewählten Leistungspaket von einem umfangreichen Angebot an rechtlicher Unterstützung. Insgesamt bietet der Händlerbund drei solcher Leistungspakete an: Basic, Premium und Unlimited, wobei letzteres den höchsten Schutz bietet. Welches Leistungspaket für unsere zukünftigen Mitglieder das Richtige ist, können sie ganz einfach mit Hilfe unseres Mitgliedschaftsberaters auf unserer Webseite ermitteln.

Die Leistungen des Händlerbundes umfassen dabei u.a. das Erstellen von Rechtstexten (AGB, Impressum, Widerrufsbelehrung, usw.), inklusive eines regelmäßigen Update-Services, eine Shop-Tiefenprüfung und eine Rechtsberatung inklusive anwaltliche Haftungsübernahme. Im Fall einer Abmahnung bietet der Händlerbund eine schnelle und unkomplizierte anwaltliche Vertretung, auch wenn der Onlinehändler erst nach Erhalt der Abmahnung Mitglied wird. Zudem bietet unser Inkasso-Service ein effektives und nachhaltiges Forderungsmanagement bei Zahlungsaußenständen.

Ist der Händlerbund ein Verband für alle Online-Händler?
In den Händlerbund können alle Unternehmer eintreten, die in Deutschland eine Internetpräsenz unterhalten oder welche ihre Waren innerhalb von Deutschland, bzw. nach Deutschland vertreiben. So betreut der Händlerbund im Rahmen einer Mitgliedschaft auch Unternehmen aus dem Ausland.

Sind Sie auch international aktiv?
Seit dem Jahr 2012 ist der Händlerbund bemüht, sein Handlungsfeld außerhalb von Deutschland zu erweitern. So sind Länderpakete in Vorbereitung, die den Verkauf auch in andere europäische Länder absichern werden.

Es gibt viele rechtliche Neuerungen, wie bleiben Ihre Mitglieder informiert?
Wir bieten unseren Mitgliedern verschiedene Möglichkeiten, sich auf dem Laufenden zu halten. Zum Einen betreiben wir die eCommerce-Blogs „Onlinehaendlernews.de“ und „gruenderplus.de“, in denen wir unter anderem über aktuelle Neuerungen in der Rechtsentwicklung informieren. Zum Anderen erhalten unsere Mitglieder auf Wunsch einmal wöchentlich den Händlerbund-Newsletter, in dem nochmals die wichtigsten Artikel des Blogs aufgeführt sind.

Des Weiteren stellen unsere Rechtsanwälte zu häufig gestellten Fragen und neuen Rechtslagen Hinweisblätter zusammen, welche auf unserer Website zum Download bereitgestellt werden.

Veranstalten Sie auch fixe Tagungen / Seminare für ihre Mitglieder?
Der Händlerbund tritt sowohl auf externen Veranstaltungen als auch als Initiator von eigenen Veranstaltungen auf. Mit dem „Händlerbund-Frühstück“ haben wir eine Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen, welche unseren Mitgliedern, Partnern und weiteren eCommerce-Interessierten die Möglichkeit bietet, sich in einer ungezwungenen Atmosphäre über aktuelle Neuerungen und Trends im Onlinehandel und Onlinerecht zu informieren. In der Vergangenheit gab es bereits zwei solcher Veranstaltungen, welche mit großer Begeisterung aufgenommen wurden. Für die Zukunft sind weitere Veranstaltungen geplant.

Neben den eigenen Tagungen sind wir auch mit Vorträgen an relevanten Kongressen beteiligt, gemeinsam mit verschiedenen IHK´s bieten wir Informationsveranstaltungen. An diesen können natürlich auch unsere Mitglieder teilnehmen.

Was sind die größten rechtlichen Barrieren für Online-Händler, die einen Shop im Internet eröffnen wollen?
Die größte rechtliche Barriere, welche Onlinehändler zu Beginn ihrer Tätigkeit überwinden müssen, ist das Finden einer Onlineshop-Software, welche den rechtssicheren Verkauf überhaupt erst ermöglicht. Viele Shop-Systeme werden den höchst komplexen rechtlichen Anforderungen nicht gerecht und den Händlern fehlt die Möglichkeit, die gesetzlichen Vorgaben umzusetzen. Beispiele hierfür sind korrekte Preis- und Versandkostenangaben, die Hinweispflicht bei speziellen Produkten (Textilkennzeichnung) und rechtlich korrekte Werbeaussagen.

Wie wird sich aus Ihrer Sicht der eCommerce-Markt in den kommenden 3 Jahren entwickeln (Multichannel, Nische, etc.)?
Meiner Meinung nach wird das Vertriebsmodell des Multichannels immer mehr an Bedeutung gewinnen. Besonders Händler, welche bisher nur stationär ihre Ware verkauft haben, werden sich auf den Onlinehandel einlassen müssen und ihre Ware über mehrere Kanäle vertreiben.

Was sind aus ihrer Sicht die kommenden Trends?
Der beginnende Trend zum Mobile-Commerce wird sich fortsetzen. Das Kaufen von Waren in Onlineshops über mobile Endgeräte stellt allerdings auch besondere Anforderungen an die Shops selbst. Auch der Verkauf über soziale Netzwerke wird zunehmen. Hier sind allerdings noch verschiedene Entwicklungen der Netzwerke selbst nötig. Das zeigt die nur zögerliche Nutzung der Facebook-Shops. Außerdem ist davon auszugehen, dass die Zahlungsmethoden erheblich schneller und unkomplizierter werden, was dem Onlinehandel zugute kommen wird.

Die  Werbung wird sich weiter individualisieren. Diese wird immer gezielter eingesetzt werden und auf die Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Nutzer ausgerichtet sein. Durch die voranschreitende Vernetzung des eCommerce mit den sozialen Medien wird es immer leichter werden, relevante Informationen der Nutzer und potentiellen Käufer zu sammeln.

Herr Arlt, wir danken Ihnen für dieses Gespräch und wünschen weiterhin viel Erfolg.

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