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IVW und AGOF für Shopbetreiber?

IVW und AGOF für Shopbetreiber?
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Die IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.) ist eine unabhängige Institution, die unter der Verwendung von so genannten Zählpixeln die Gesamtzahl der Seitenaufrufe und Visits einer Webseite erfasst. Bereits seit 1997 werden bei uns in Deutschland Online-Medien durch die IVW gezählt. Insbesondere große Unternehmen, Verlage oder Seitenbetreiber, die eine Vergleichbarkeit durch die Währung IVW erzielen wollen, setzten auf die monatlich neu erscheinenden IVW-Zählungen.

Für alle Shopbetreiber, die sich über die IVW messen lassen, gibt es eine kleine Veränderung zu melden. Bisher hat die IVW lediglich die Besucherströme über das klassische Internet erfasst. Um der weiteren Entwicklung künftig Rechnung zu tragen, wird ab sofort auch die mobile Internet-Nutzung erfasst. Ab diesen Donnerstag wird die IVW die neue Messung umsetzen. Gleichzeitig wird der gesamte Internet-Auftritt neu gestaltet und weitere Informationen zur Seite (z.B. Mobile Nutzung, Video-Inhalte, etc.) integriert. Ebenfalls neu ist neben der Ausweisung “ConnectedTV” auch die Möglichkeit, Paid-Content-Modelle separat ausweisen zu lassen.

IVW im E-Commerce wieso?

Diese Frage stellen sich immer wieder einzelne Shopbetreiber. Wieso sollte ich meine Seite von der IVW zählen lassen und dafür sogar noch Geld bezahlen. Die Vorteile liegen ebenso auf der Hand wie die Nachteile. So wie sich die Zählung durch die IVW bei Communities oder anderen großen Webseiten rechnen kann, stellt sich die Frage nach dem Wieso im E-Commerce? Shopbetreiber lassen meist keine Bannerwerbung zu und durch die fehlende Akzeptanz bei den meisten Online-Shops ist eine Vergleichbarkeit der Shopangebote auch nicht auszumachen. Die IVW als solches ist für einen Shopbetreiber eher uninteressant. Nur um die Besucherströme zu messen, zu sehen, wie hoch die mobile Nutzung im eigenen Shop ist, sehe ich die IVW im E-Commerce eher als nicht notwendig an.

Interessanter könnte das Zusammenspiel der IVW mit der AGOF (Arbeitsgemeinschaft Online Forschung) sein. Die AGOF ist ein Zusammenschluss der größten deutschen Online-Vermarkter, die sich im BVDW beziehungsweise im OVK organisieren. Anders als die IVW erfasst die AGOF nicht die Pageimpressions oder Visits, sondern die unqique User. Insbesondere im E-Commerce geht es um Nettoreichweite, also um die Anzahl der verschiedenen Menschen in einem Zeitraum.  Die AGOF erfasst aber nicht nur die unique Userzahlen, sondern geht noch einen Schritt weiter unter führt zudem eine OnSite-Befragung, also auf der eigenen Webseite, und darüber hinaus eine telefonische Befragung mit Verbrauchern durch. Dies hat den Vorteil, dass neben der Nettoreichweite auch interessante und wichtige Informationen über die Zielgruppe (soziodemografische Daten) entstehen. Es geht um Geschlecht, Alter (ab 14 Jahre) , Kernzielgruppen, Interessen, etc. Also all jene Informationen, die für einen Shopbetreiber durchaus relevant und sinnvoll sind. Insbesondere dann, wenn ich es schaffe, meine eigenen Erfahrungen/Daten mit denen der AGOF zu kombinieren. Auch wenn die ursprüngliche Intention der AGOF-Daten eigentlich im werblichen Bereich liegt, wieso sollte man diese Informationen nicht einfach auch für andere Zwecke nutzen?

Problem bei der Sache ist, dass die AGOF nicht ohne die IVW kann und man für beide Dienstleistungen Geld bezahlen muss. Die Höhe der Summe hängt letztlich von den Besucherzahlen beziehungsweise Pageimpressions ab. Insgesamt ist es dennoch kein günstiges Vergnügen und ein Engagement sollte gut überlegt sein. Hilfreich ist es auf jeden Fall, wenn man wie Amazon oder eBay auf seinen Seiten Werbung zulassen möchte und Mediaagenturen oder Kunden der AGOF direkt eine Mediaplanung über alle teilnehmenden Seiten umsetzen kann.

Lohnt die IVW und AGOF im E-Commerce

Die eigentliche Antowrt müsste Nein heißen. Es lohnt nicht. Denn Informationen zur Zielgruppe kann man auch auf anderem Wege herausfinden. Und wer das Thema Big Data im eigenen Unternehmen ernst nimmt, sollte andere Mittel und Wege haben, die Zielgruppe zu klassifizieren und die Werbemaßnahmen effizienter abzustimmen. Auf der anderen Seite kann es interessant sein, zu erfahren, wie viele unique User man laut der AGOF tatsächlich hat, wie man im Wettbewerb zu anderen Shops oder Preisvergleichsportalen steht und wie sich die verschiedenen Affinitäten meiner erfassten Zielgruppe verhalten. Ein Test, die Daten jedoch mal zu kombinieren und zu schauen, ob ich weitere Erkenntnisse im Umgang mit meinem Kunden erhalte, wäre spannend. Je mehr ich über meine Zielgruppe erfahre desto besser – ob für meine werblichen Aktivitäten oder den weiteren Umgang mit der Zielgruppe in Social Networks. Letztlich ist es eine Frage der Kosten und wie ich die Daten in mein Tagesgeschäft implementieren und sinnvoll verwenden kann. Wer sich seinem Wettbewerb in Sachen Reichweite nicht offenbaren möchte, muss sich bei der IVW nicht zwangsweise veröffentlichen lassen. Eine stille Ausweisung praktisch ist auch kein Problem. IVW und AGOF sind jedenfalls die Währung im Online-Werbemarkt und vielleicht ist ja ein sinnvoller Spagat zu E-Commerce denkbar.

Aktuelle IVW-Zahlen findet am hier.
Aktuelle AGOF-Zahlen gibt es an dieser Stelle.

 

 

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