An die Erfolgszahlen der Smartphonehersteller, die ständig neue Absatzrekorde vermelden, haben wir uns schon gewöhnt. Es ist offensichtlich, dass die tragbaren Taschencomputer das herkömmliche Mobiltelefon mehr und mehr verdrängen und dem Hypeprodukt der 90er Jahre schon bald einen Platz im Technikmuseum bescheren werden. Neue Zahlen des BITKOM zeigen jetzt, dass die Smartphones zunehmend auch als das genutzt werden, was sie sind: Mobile Computer, die den Zugang zum Internet auch abseits des heimischen PC oder Laptop ermöglichen.
Denn, so der BITKOM in einer Pressemitteilung, das mobile Internet wird Handy-Telefonate in diesem Jahr als wichtigsten Umsatzbringer im deutschen Mobilfunkmarkt ablösen. Demnach wird der Umsatz mit mobilen Datendiensten voraussichtlich um 6,3 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro ansteigen. Der Umsatz mit Handy-Gesprächen sinkt dagegen um 8 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro. Mit mobilen Datendiensten wird somit erstmals mehr umgesetzt als mit mobilen Sprachdiensten. Das hat der BITKOM auf Basis aktueller Berechnungen des European IT Observatory (EITO) in Berlin bekannt gegeben. „Wir erleben in diesem Jahr eine bedeutende Umwälzung auf dem Mobilfunkmarkt“, sagte BITKOM-Präsidiumsmitglied Jens Schulte-Bockum. „Das mobile Internet ist zur treibenden Marktkraft geworden.“ Befördert wird der Boom der mobilen Datendienste vor allem durch die Verbreitung von Smartphones und Tablets. Schnelle Übertragungsstandards wie LTE, soziale Netzwerke und Apps sowie die Digitalisierung der Industrie verstärken die Entwicklung. Gleichzeitig werden Handy-Gespräche durch Flatrates immer günstiger. Das führt zu Verschiebungen im Mobilfunkgeschäft.
Der Absatzanstieg bei Smartphones und Tablets schwächt sich 2015 nach zuletzt teils zweistelligen Wachstumsraten ab. Den Prognosen zufolge werden in diesem Jahr 24,6 Millionen Smartphones in Deutschland verkauft. Das ist ein Plus von 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Smartphone-Umsatz fällt um 1,2 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Bei Tablet-Computern legen die Verkäufe um 4,6 Prozent auf 9,1 Millionen Stück zu. Der Umsatz steigt um 3,6 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. „Smartphones und Tablets haben sich bei den Verbrauchern durchgesetzt und der Absatz wächst auf dem erreichten hohen Niveau weiter“, sagte Schulte-Bockum. Als Folge der verstärkten mobilen Internetnutzung steigen laut BITKOM auch die Datenmengen in den deutschen Mobilfunknetzen steil an – von rund 370 auf voraussichtlich 480 Millionen Gigabyte.
Es ist mehr als wahrscheinlich, dass die wachsende mobile Internetnutzung nicht ohne Auswirkungen auch auf den Bereich des mobile shopping bleiben wird. Auch wenn die Marktanteile des Online-Einkaufens von unterwegs gerade bei uns in Deutschland noch weit hinter denen des Onlinekaufs vom heimischen Rechner zurückbleiben, deutet sich aus unserer Sicht doch ein klarer Trend an: Mobile Shopping wird an Bedeutung gewinnen. Onlinehändler sollten für diese absehbare Entwicklung gerüstet sein.
Das war ja durch die Forecasts der vergangenen Quartale in gewisser Weise vorherzusehen.
Es mag sein, dass dies vorhersehbar war. Wir verstehen es allerdings als unsere Chronistenpflicht, darüber zu berichten, wenn vermeintlich vorhersehbare Entwicklungen auch tatsächlich eintreten.
In diesem speziellen Fall hat die beschriebene Entwicklung eine gewisse Bedeutung auf künftige Mobilstrategien unserer Leser. Grund genug für uns, das Thema aufzugreifen.
Hallo Herr Zimmermann,
bitte verstehen Sie meinen Kommentar in keinster Weise als Angriff o. Ä.
Es ehrt Sie, dass Sie objektiv darüber berichten. Schließlich ist es (wie Sie erwähnten) egal, ob die Angelegenheit, über sich berichtet wird, lange erwartet wurde oder völlig überraschend kam.
Mich hätte es nur sehr verwundert, wenn die mobile Internetnutzung abgenommen hätte. Schließlich übertreffen sich die Hersteller von Tablets und Smartphones in regelmäßigen Abständen mit neuen Rekord Verkaufszahlen.
Mit freundlichen Grüßen
M. Engels
Hallo Frau Engels,
keine Sorge – wir Autoren bei ecommerce-vision stellen uns gerne jeder Kritik und freuen uns über jeden fachlichen Kommentar.
In so fern: alles bestens 🙂
Beste Grüße