Same-Day-Delivery hat sich bei uns in Deutschland bisher noch nicht durchsetzen können. Zu wenige Anbieter bieten diesen Service an. Zudem ist er meist so teuer, dass Verbraucher bisher eher auf den klassischen Versand vermehrt setzen. Amazon hat zuletzt angekündigt, am einem Transportsystem mit einer Drohne (zusätzlich haben wir auch einen E-Commerce Podcast zu diesem Thema erstellt) zu arbeiten. Wohl eher noch Vision als Realität, dennoch ein Szenario was es künftig geben könnte.
Mit MyLane versucht sich ab 2014 ein neues Startup in Berlin, welches einen Online-Marktplatz schaffen will, bei dem ausschließlich lokal verfügbare und sofort lieferbare Produkte angeboten werden sollen. Die Idee isst so simpel wie sie klingt und ein Chance für stationäre Händler den Weg in das E-Commerce-Geschäft zu gehen. Stationäre Händler können ihr verfügbares Sortiment im Marktplatz von MyLane anbieten. Da die Produkte stets verfügbar sein müssen, ist eine schnelle Anlieferung am gleichen Tag möglich.
Das MyLane Produktportfolio soll bereits von Beginn an breit aufgestellt werden. Von Lebensmitteln über Elektroartikel bis hin zu Blumen können jegliche Produkte über die Plattform angeboten und gekauft werden. Damit der Bestellprozess schnell und ohne Umwege erfolgen kann, übernimmt MyLane nicht nur den Bestell- und Zahlungsaprozess, sondern auch Logistik und Retourenmanagement.
Die stationären Händler erhalten einen Überblick der eingehenden Bestellungen in Echtzeit per Smartphone- oder iPad-App. Für MayLane selbst sind dann regionale Kuriere tätig, die bestellte Waren an einem Sammelpunkt bündeln und dann entsprechend ausliefern. MyLAne garantiert mit diesem Konzept eine maximale Lieferzeit von 90 Minuten (!). Damit wäre Same-Day-Delivery bereits Geschichte und MyLane würde mit seinem Konzept eine völlig neue Art der Warenlieferung etablieren können. Der große Vorteil liegt insbesondere in der Verfügbarkeit der Produkte bei den einzelnen Händlern. Dadurch ist gewährleistet, dass Produkte sich nicht in Produktionsstau oder sonst einem Stadium befinden, welches eine pünktliche und zeitnahe Lieferung unmöglich macht.
Als Pilot-Stadt ist – wie könnte es fast anders sein – Berlin vorgesehen. Aktuell arbeitet ein 13-köpfiges Team zusammen mit Gründer und Geschäftsführer Cedric May an dem Start 2014. Das Startups ist bisher privat finanziert. Für den großen roll-out werden aber sicherlich der ein oder andere Investor notwendig sein. Ein spannendes Konzept, was wir im Auge behalten werden.
