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Natürlich hat der Online-Handel Grenzen

Natürlich hat der Online-Handel Grenzen
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Ein breites Medienecho erhielt der Media-Saturn-Manager Pieter Haas jetzt für seine Aussage, dass der Online-Handel Grenzen habe. Auffallend viele Medien haben dieses Statement für ihre Berichterstattung aufgegriffen. Da fragt man sich schon, warum eine solche Binsenweisheit so große Beachtung findet. Ein Erklärungsversuch:

Die latente Angst vor dem Online-Handel

Gerade im ländlichen Bereich und in mittelgroßen Städten scheint es eine latente Angst vor dem Online-Handel zu geben. Diese richtet sich augenscheinlich nicht gegen den E-Commerce als solchen, sondern ist offenbar vielmehr Ausdruck der Besorgnis zahlreicher Menschen, der digitale Handel werde über kurz oder lang für ein nahezu vollständiges Verschwinden des traditionellen stationären Einzelhandels sorgen. Das Schreckgespenst hat einen Namen: Verödung der Innenstädte.

Wenn dann ein verantwortlicher Manager eines nicht ganz unbedeutenden Handelsunternehmens wie Media-Saturn davon spricht, dass der Online-Handel Grenzen habe, wird diese Nachricht dankbar, ja, beinahe begierig, aufgenommen. Sie markiert scheinbar einen Silberstreif am dunklen Horizont des stationären Handels, der sonst nur mit Nachrichten über stetig wachsende Anteile des E-Commerce am gesamten Handelsvolumen konfrontiert wird.

Natürlich hat der Online-Handel Grenzen

Nüchtern betrachtet ist die genannte Aussage von Pieter Haas jedoch eine schlichte Selbstverständlichkeit. Natürlich hat der Online-Handel Grenzen. In einzelnen Segmenten wie zum Beispiel dem Online-Buchhandel sehen wir schon heute Sättigungstendenzen. In anderen Bereichen wie dem Lebensmittelhandel wird das Potenzial des Online-Verkaufs als vergleichsweise gering eingeschätzt.

Es ist wahr, dass der E-Commerce in den zurückliegenden Jahren signifikante Marktanteile in ganz vielen Segmenten erobert hat, die früher natürliche Domänen des stationären Handels waren. Und in vielen Handelssegmenten ist diese Entwicklung sicher auch noch nicht an ihrem Ende angelangt.

Es ist aber ebenso wahr, dass der Einkauf über das Internet stationäre Fachgeschäfte, Shopping-Malls in Innenstädten oder auf der grünen Wiese und den dort stattfindenden traditionellen Schaufenster- und Einkaufsbummel niemals vollständig ersetzen kann und wird.

Multi-Channel als Chance

Nach übereinstimmender Meinung der allermeisten Handelsexperten haben solche Händler die besten Zukunftschancen, die ihre Waren sowohl on- als auch offline anbieten und vertreiben – dieses Modell ist als Multi-Channel-Vertrieb hinlänglich bekannt. Angebote wie click & collect, click & reserve, Kauf eines Artikels inklusive persönlicher Beratung im Ladenlokal und Lieferung nach Hause und vieles mehr sind Angebote, die von den Kunden als zeitgemäße Services geschätzt und honoriert werden.

Natürlich sehen Handelsketten wie Media-Saturn – und da schließt sich der Kreis – mit ihren ausgedehnten Filialnetzen hier besonders großes Potenzial für sich. Aber auch der ganz normale Einzelhändler mit nur einem Ladenlokal kann mit Multi-Channel beim Kunden punkten. Er muss es nur machen.

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