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Neue Hürden für reibungslosen E-Commerce aus Brüssel

Neue Hürden für reibungslosen E-Commerce aus Brüssel
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Neue europäische Regelungen im E-Commerce werden nach Befürchtungen des Kreditkartenanbieters Visa zu erheblichen Einschränkungen beim Online-Shopping und zu höherer Komplexität für Verbraucher führen.

Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) hat Vorschläge zur Umsetzung einer besonders strengen Verbraucher-Authentifizierung (strong customer authentication, SCA) vorgelegt. Die Pläne umfassen einen statischen Ansatz, wonach jede Transaktion über zehn Euro zusätzliche Schritte beim Bezahlvorgang erfordert. Diese können zum Beispiel die Eingabe von Passwörtern, Codes oder den Einsatz eines Kartenlesers beinhalten.

Unabhängige Marktforschung, die im Auftrag von Visa in fünf europäischen Ländern durchgeführt wurde, macht den potenziellen Einfluss dieser Veränderungen deutlich. In der Praxis bedeuten die Vorschläge:

Keine schnelle Zahlungsabwicklung (Express Checkout)

Hierzu gehören Bezahlvorgänge mit nur einem Klick – auch bei Anbietern, bei denen Verbraucher regelmäßig einkaufen. Außerdem zählen dazu automatische In-App-Zahlungen, wo Zahlungsinformationen bereits hinterlegt sind. Visa schätzt, dass die Hälfte aller E-Commerce-Transaktionen in Europa betroffen wäre. Die Ergebnisse der Marktforschung zeigen, dass fast zwei Drittel (61 %) der Befragten den Kauf abbrechen würden, wenn zusätzliche Schritte für den Bezahlvorgang beim Online-Shopping hinzukommen.

Eingeschränkter Zugang zum Online-Shopping außerhalb Europas

Die Vorschläge sehen vor, dass internationale Webseiten den neuen europäischen Regelungen entsprechen müssen. Andernfalls werden Käufe automatisch abgelehnt. Visa schätzt, dass Zahlungen in Höhe von mehr als 6 Milliarden Euro betroffen wären. Das entspricht zwei Drittel aller europäischen Transaktionen über internationale Webseiten. Laut der von Visa in Auftrag gegebenen Umfrage kaufen 51 % der Befragten momentan auf Webseiten von Händlern außerhalb der EU ein.

“Diese neuen Vorschläge könnten Verbraucher beim Online-Shopping erheblich einschränken. Die Pläne bringen viele Komplikationen und Unannehmlichkeiten mit sich, wie beispielsweise abgelehnte Transaktionen sowie längere und kompliziertere Kaufabwicklungen mit wenig oder gar keinem Nutzen für die Verbraucher”, sagt Albrecht Kiel, Regional Managing Director für Zentraleuropa bei Visa.

“Wir unterstützen starke Sicherheitsmaßnahmen voll und ganz. Allerdings muss bei der Zahlungsabwicklung auch auf die Balance zwischen Sicherheit und Bequemlichkeit geachtet werden. Der geplante ,One-size-fits-all’-Ansatz erschwert Kunden, die Zahlung so zu tätigen, wie sie es möchten – unabhängig von Ort, Zeit oder dem verwendeten Gerät. Dies führt zu Kundenfrustration und verringerten Umsätzen.

E-Commerce ist in ganz Europa zu einer Erfolgsgeschichte geworden, trotz des schwachen gesamtwirtschaftlichen Wachstums in dieser Zeit. Die Initiative der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde könnte diese Erfolgsgeschichte bremsen und die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen gegenüber der Konkurrenz aus anderen Teilen der Welt verringern.”

Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde wird die endgültigen Vorschläge für die neuen Standards am 12. Januar 2017 veröffentlichen. Sie sind die Antwort auf die Anforderungen der Payment Service Directive (PSD2). Diese schreibt die SCA für alle elektronischen Bezahlungen vor.

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