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Online-Ergebnis hilft Media Saturn nicht aus dem Tief

Online-Ergebnis hilft Media Saturn nicht aus dem Tief
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Nach wie vor steckt die zur Metro Group gehörende Media Saturn Holding (MSH) tief in Problemen. Zwar stieg der Onlineumsatz der Elektromarktketten im ersten Halbjahr 2013/14 um immerhin 35 Prozent auf 800 Millionen Euro und machte damit beinahe sieben Prozent des Gesamtgeschäfts aus. Rund die Hälfte davon stammt vom reinen Online-Shop Redcoon, Saturn und Media-Markt steuern den Rest bei. Jedoch schrumpfte der Gesamtumsatz um 2,1 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro. In Deutschland erwirtschaftete Media-Saturn im 1. Halbjahr 2013/2014 5,4 Milliarden Euro.

Naturgemäß werden solche Zahlen des Ingolstädter Ablegers bei der Mutter Metro nicht gerade mit Begeisterung aufgenommen. Denn dort hat man nicht nur mit der Entwicklung bei der MSH zu kämpfen, sondern hat mit der Verbrauchermarktkette Real ein weiteres Problemkind im Portfolio. Dort brach der Umsatz im 1. Quartal 2014 gar um acht Prozent ein.

Die Produktpalette im Netz baute die MSH weiter aus: Mediamarkt.de führt inzwischen fast 34.000 Artikel (Stichtag: Ende März 2014) und der Schwestershop Saturn.de 28.000 Produkte. Metro sieht sich durch eine Zahl bestätigt: Knapp 40 Prozent der Internet-Besteller holen die Waren lieber in einer der Filialen ab – ein relativ hoher Wert. Metro bemängelt allerdings “fehlende Produktinnovationen” bei MSH. Die Ingolstädter experimentieren momentan mit einer Lieferung am selben Tag und der Möglichkeit, einen in den Filialen nicht vorhandenen Artikel im Netz zu ordern.

Wir kennen es aus der Fußball-Bundesliga. Wenn es nicht läuft, dann sind personelle Konsequenzen absehbar und der beinahe schon normale Reflex. Erst vergangenen Dienstag hat Horst Norberg, Chef der MSH, seinen Rücktritt erklärt. Dieser Schritt kam für Beobachter nicht ganz überraschend, denn bereits seit geraumer Zeit befand sich Norberg in einem unangenehmen Spannungsverhältnis zwischen der Metro Group und Alt-Eigentümer Erich Kellerhals, der immer wieder herbe Kritik an der Unternehmensführung der MSH übte und offensichtlich sein Lebenswerk in Gefahr sah und sieht.

Eine Begründung für den Rückzug von Norberg lieferte eine Pressemitteilung:

“Nach den Ereignissen der vergangenen Tage habe ich Zweifel, dass ich noch den vollen Rückhalt im Gesellschafterkreis genieße”, lässt sich Norberg zitieren. “Media-Saturn steht im Wettbewerb eines immer härteren Marktes. Ich bin sicher, wir haben die Antworten, Konzepte und Lösungen, um diese Herausforderungen zu meistern. Wir haben die Weichen hin zu einem wirklichen Multichannel-Unternehmen gestellt.” Und er betont: Man benötige dafür “die uneingeschränkte Unterstützung aller Gesellschafter”.

Bleibt zu hoffen, dass nun endlich Ruhe einkehrt bei der MSH. Das Potenzial für gute Geschäfte hat die MSH mit ihren Märkten allemal. Die Online-Strategie ist zwar noch nicht perfekt, aber gute Ansätze sind erkennbar. Das Motto sollte also lauten: Mehr Konzentration auf das Geschäft und weniger Engagement in internen Grabenkämpfen.

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