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Plädoyer für die Abschaffung des Onlinehandels

Plädoyer für die Abschaffung des Onlinehandels
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Seien wir doch einmal ehrlich: Der Onlinehandel hat wenig volkswirtschaftlichen Nutzen und bringt eine Menge gesellschaftliche Verwerfungen in seinem Kielwasser nach sich. Innenstädte veröden, soziale Erlebnisse und gesellschaftlicher Zusammenhalt durch Begegnungen im klassischen stationären Ladenlokal gehen mit jedem Prozentpunkt, den der Ecommerce hinzugewinnt, verloren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in den Logistikzentren mit härtesten Arbeitsbedingungen zu geringen Löhnen malträtiert, in zweiter Reihe mit Warnblinkanlage parkende Lieferwagen der diversen Paketdienstleister blockieren den Verkehr und vieles mehr.

Allen, die jetzt empört aufschreien und ins Feld führen, der Onlinehandel sorge bereits heute für Umsätze in zweistelliger Milliardenhöhe und sichere zehntausende von Arbeitsplätzen in Deutschland, sei entgegengehalten: Die Umsätze und Arbeitsplätze sind lediglich durch die konsequente Kannibalisierung des stationären Handels entstanden und daher allenfalls eine Umschichtung von einem Bereich in den anderen. Also bestenfalls ein Nullsummenspiel.

Ein weiteres großes Ärgernis, dem mit der Abschaffung des Onlinehandels in Deutschland einen Riegel vorschieben könnte, ist der Fluss der Wertschöpfung. Es ist kein Geheimnis, dass internationale Großkonzerne auch und gerade im Ecommerce über abenteuerliche Konstrukte sehr erfolgreich versuchen, Steuern auf in Deutschland erzielte Online-Umsätze zu vermeiden und ihre Gewinne in beträchtlichem Umfang in die so genannten Steueroasen umzuleiten.

Der Onlinehandel frisst durch die voranschreitende Internationalisierung längst auch seine eigenen deutschen Kinder. Traditionsreiche deutsche Versandhandelshäuser wie Neckermann sind längst zu Gunsten krakenhafter Giganten vornehmlich aus den Vereinigten Staaten von der Bildfläche verschwunden. Weitere werden folgen. Eine heftige Konsolidierungswelle steht bevor. Übrig bleiben werden eben jene US-Giganten, da diese eine allen deutschen Wettbewerbern gegenüber schon heute eine weit überlegene Marktmacht ausüben und mit einer gewaltigen Finanzkraft ausgestattet sind.

Der Ausweg ist die konsequente Abkehr vom Onlinehandel und die Rückkehr zum traditionellen stationären Ladengeschäft. Meinen Sie nicht auch? Der advocatus diaboli hat jetzt jedenfalls seine Schuldigkeit getan. Diskutieren Sie mit uns. Wir freuen uns darauf.

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Comments (2)

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    Hallo,
    einen solchen Artikel auf einer e-Commerce-Fachseite zu finden, ist schon bemerkenswert. Und die angeführten sind auch alle richtig. Wir tendieren sehr zum regionalen, kleinen Händler. Informationen über Produkte gern aus dem Netz, ab und zu auch mal Kauf, aber sehr selten. Was sich in Leipzig kaufen lässt, versuchen wir auch hier zu kriegen. Wenn ich lese, dass nun sogar der Wochenmarkteinkauf ins Netz verlegt werden soll, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Wo soll da die Frische bleiben und nicht zuletzt das sinnliche und spontane Erlebnis eines Markteinkaufs? – Interessantes, denkanstoßendes Thema.

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      Tja, es muss auch mal ein wenig polarisierend sein. Alles nur schön reden, ist nicht zielführend.

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