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Recap: Online Handel 2013

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Der Online Handel 2013 ist vorüber. In der vergangenen Woche fand, der vom ManagementForum und HDE veranstaltete Kongress, wiederholt im Kameha Grand Hotel in Bonn statt. Die Kongressteilnehmer haben sich über die aktuellen Trends und Ideen im E-Commerce ausgetauscht, spannenden Vorträge gehört und das Networking während der Kaffeepausen und der Abendveranstaltung mit Interessierten aus der Branche forcieren können. Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung, die hochwertige Speaker, mit aktuellen Themen sehr gut kombiniert hat.

Was haben die Kongressteilnehmer in Vorträgen und Gesprächen alles erfahren?

Im Jahr 2012 wurden 26 Milliarden Euro (Warenumsatz) im E-Commerce in Deutschland erwirtschaftet, was einem Zuwachs von gut 20 Prozent entspricht. Bedenkt man, dass die beiden Unternehmen eBay und Amazon mit einem geschätzten Handelsvolumen von je rund sieben Milliarden Euro fast 50 Prozent des Gesamtumsatzes in der Branche ausmachen, sieht man auch die Notwendigkeit, den E-Commerce mit innovativen Technologien weiterzuentwickeln. Gerade das Thema Multi-Channel bietet eine Menge Potenzial und könnte bei richtiger Umsetzung den Pure-Playern durchaus Ärger bereiten.
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Die Auswahl von Speakern und Themen beim Online Handel 2013 ist sehr gut gelungen. Experten waren sich einige, dass one of the next Big Thing der Handel mit Möbeln im Internet wird. Home24 beispielsweise als Pure-Player aus der Samwer-Schmiede versucht sich bereits sehr intensiv in diesem Segment. Butlers beispielswise hat ein neues Multi-Channel-Konzept entwickelt, um dem Internet mehr und mehr Rechnung zu tragen und dem Kunden das bestmögliche Serviceangebot zu liefern. Damit das Verkaufserlebnis und Serviceangebot noch näher am Kunden ausgerichtet werden kann, muss der Handel neue Konzepte finden, die Kunden mehr binden, um gegenüber den Pure-Playern wettbewerbsfähig zu bleiben. Gerade die großen Unternehmen, mit teilweise komplexen Gesellschafterstrukturen und somit häufig einen regionalen Fokus, müssen über ihren Schatten springen und dem Bedarf im Internet mehr und mehr gerecht werden.

Multi-Channel wird das Thema und wird ein Wegweiser für den Handel im aktuellen Jahr. Wer es schafft, die Servicepalette zu erweitern, Cross-Channel-Konzepte bei Vertikalisten zu etablieren, wird sich zunehmend an die Spitze der E-Commerce Unternehmen katapultieren können. Es ist davon auszugehen, dass Pure-Player wie Amazon, Ebay & Co. den Weg verstärkt auf stationäre Shops setzen. Spannend zu erfahren war, dass Amazon auf ein dynamisches Pricing setzt und binnen 24 Stunden bis zu neun Mal den Preis wechselt.

Fakt ist, E-Commerce wächst global – ob in Europa, in den USA oder Latein Amerika. Neben den Themen Multi-Channel, Same-Day-Delivery wird Social Commerce sich sukzessive weiter entwickeln können. Wer sich Social Commerce Konzepte ausdenkt, sollte zunehmend auch darauf achten, dass das Thema nach dem ebenfalls Beachtung findet und verlängert wird. Wichtig ist, dass in jeder Phase “Social” mit dem Fan/Kunde umgegangen werden sollte, damit er sich wohlfühlt und langfristig bindet.

In einigen Vorträgen wurde dann auch noch mal auf die Problematik im E-Commerce hingewiesen. Zwar erleben wir seit Jahren ein kontinuierliches Wachstum, dennoch hinken wir in vielen Bereichen hinterher. Dies wird immer wieder deutlich, wenn man die Umsatzzahlen, die von viele Big-Playern in Deutschland online erwirtschaftet werden, mit dem Gesamtumsatz der Unternehmen vergleicht. Häufig ist es nur ein einsteller Anteil am Gesamtumsatz, was zeigt, dass Multi-Channel und der Bedarf des Kunden noch nicht richtig umgesetzt bzw. erkannt wurde.

Der Vortrag von Google war ebenfalls sehr informativ wie zukunftsweisend. Bereits 20 Prozent der Suchanfragen sind mobil und laut Bruce Alaister wird 2013 nicht das “Mobile”-Jahr, sondern das Multi-Screen-Jahr. Geräte wie Smartphone, Laptop, Tablet PC und TV werden immer häufiger parallel genutzt. Bereits 90 Prozent der Werbekontakte kommt über eine der vier Bildschirme und da jeder Touchpoint Einfluss auf den tatsächlichen Kauf nehmen kann, ist der Fokus auf die vier Bildschirme sinnvoll.

Auch das Thema Facebook Search war Thema. Es wurde gezeigt, welche neuen Möglichkeiten man als Nutzer, aber auch als Unternehmen mit Facebook GraphSearch künftig haben wird. Ob man ein Restaurant sucht, was ein Freund bereits schon einmal empfohlen hat oder einen Film findet, der von meinen Kontakten geliked wurde. Die Facebook-Suche wird auf jeden Fall für mehr Aktivität, mehr klare Ergebniss und Anregungen sorgen. Durch die Kombination der Facebook-Suche mit Bing-Inhalten könnte Facebook und Microsoft ein Meilenstein gelingen und ernsthafte Konkurrenz von Google werden. Umgekehrt liefert Facebook auch Inhalte bei Bing und die Kombination scheint logisch und sinnvoll zugleich.

Am Abend des ersten Kongress-Tages wurde, wie in den Jahren zuvor auch, der Deutsche Online-Handels-Award verliehen. Der Vorjahresgewinner Thomann konnte den Titel nicht verteidigen. Die über 10.000 Teilnehmer der Aktion machten Amazon in diesem Jahr zum Gewinner des Awards.

Insgesamt kann an festhalten, dass die Kongressteilnehmer einen interessanten wie sehr gut organisierten Kongress erleben durften. Die Vorfreude auf den Online Handel 2014 ist jedenfalls schon da.
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Comments (3)

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    Schöner Recap! Das Möbel-Topic war ja wirklich überall zu hören und auch amazons dynamic pricing hat mich auch umgehaun.

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    In der Tat, das mit dem Pricing war mir auch neu und ob sie die ganzen prognostizierten Trends wirklich durchsetzen, warten wir mal ab. Mein Tipp: Multichannel wird auch in diesem Jahr nichts, weil es die GROSSEN mal wieder nicht schaffen und den Mut aufbringen.

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    Google hat mit dem Ausruf des “Multi-Screen-Jahres” einen interessanten Aspekt gesetzt. Denn während alle auf dem Mobile-Hype rumreiten, ist der Kunde längst multi-optionaler unterwegs. Für den Handel, und insb. für erfolgreiche Cross-Channel-Konzepte, bedeutet dies, dass man sich die Interaktion des Kunden entlang der Customer Journey sehr genau anschauen und wirklich alle Multi-Screen-Touchpoints analysieren und in seine eigene Strategie und evtl. sogar in den POS einbinden und muss.

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