Pünktlich zum Start des mobilen Bezahldienstes Apple Pay am vergangenen Montag in den USA haben die Sparkassen über ihren Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) Interesse geäußert, zu den Partnern von Apple zu gehören, falls der Dienst auch bei uns in Deutschland eingeführt werden sollte. Dies berichtet der „Spiegel“. „Wenn das System in Deutschland eingeführt wird, kommt Apple an den Sparkassen nicht vorbei“, sagte Sibylle Strack vom DSGV dem Magazin. „Wir wären an einer Zusammenarbeit sehr interessiert.” Sie ist bei dem Verband für die Zahlungsverkehrs- und Kartenstrategie zuständig.
In den Vereinigten Staaten hat Apple für das Projekt etliche Großbanken und die Kreditkartenfirmen American Express, Visa sowie Mastercard mit im Boot. Für Europa hat Visa ebenfalls bereits Interesse angemeldet. Angeblich verlangt Apple bei Bezahlvorgängen via Apple Pay 0,15 Prozent von jeder Transaktion. Einen möglichen Starttermin für den Bezahldienst in Europa hat das Unternehmen bis dato allerdings noch nicht verkündet.
Bislang funktioniert das Verfahren nur mit einem iPhone 6/6 Plus und nutzt dessen Fingerabdrucksensor zum Autorisieren des Bezahlvorgangs. Die sensiblen Kreditkarten- und Kontodaten verlassen dabei dem Hersteller zufolge niemals den besonders gesicherten Teil des Geräts. Darüber hinaus soll die Technik in Zukunft auch mit anderen Endgeräten wie der Apple Watch in Verbindung mit einem iPhone der 6er- oder 5er-Serie nutzbar sein.
Es gibt allerdings bereits kritische Stimmen, die die Geldinstitute vor einer Kooperation mit Apple warnen. Rüdiger Filbry von der Beratungsgesellschaft BCG bezeichnete die Zusammenarbeit im “Spiegel” als riskant.
“Wenn die Banken sich mit Apple verbünden, treiben sie ein Spiel mit dem Beelzebub.”
Apple werde versuchen, über den Zahlungsverkehr hinaus noch mehr Bankgeschäft an sich zu ziehen. Kernziel der Banken müsse sein, “sich als Gruppe im Zahlungsverkehr gegen Angebote von außen abzuschotten”.
