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Warum Marktplätze für stationäre Händler der Einstieg ins E-Commerce-Geschäft ist

Warum Marktplätze für stationäre Händler der Einstieg ins E-Commerce-Geschäft ist
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Lokale Einzelhändler kämpfen mehr denn je ums blanke Überleben. Die große Konkurrenz aus dem Internet und der globale Handel machen die lokalen Einzelhandelsgeschäfte mehr denn je überflüssig.

Dabei müssen stationäre Händler endlich verstehen, dass der E-Commerce nicht nur eine große Last, sondern auch eine echte Chance ist. Nicht nur der eigne Online-Shop, sondern auch die Möglichkeit über Marktplätze wie Amazon und Ebay zusätzliche Umsätze zu generieren und so den Einstieg in den E-Commerce zu starten, ist eine gute Möglichkeit kostengünstig in dieses Segment einzusteigen.

Egal, wie der Start in den E-Commerce nun aussieht, er sollte gut vorbereitet sein.

Online-Marktplätze als Chance für den Einzelhandel

Die Zeiten, wo Elektrogeräte oder Handys ausschließlich im Ladenlokal gekauft wurden, sind längst vorbei. Stationäre Händler müssen den Kampf mit Pure Playern oder anderen Multichannel-Anbietern aufnehmen. Die sozialen Medien wie Facebook, Instagram, Twitter oder auch Youtube inspirieren die Nutzer. Der Kunde von heute recherchiert online, sucht Testberichte und trifft Kaufentscheidungen aufgrund von Kaufempfehlungen im World Wide Web.

Denkbar ist auch, dass potenzielle Kunden sich die Produkte im Ladenlokal anschauen und dann online bestellen.

Die Folge ist klar: Der Einzelhandelsumsatz verschiebt sich mehr denn je Richtung E-Commerce. Innenstädte leeren sich, vielerorts besteht der Stadtkern übertrieben formuliert nur noch aus Mobilfunk-Geschäften, Bäckereien oder Frisörläden.

Die Prognose sieht auch nicht besser aus – im Gegenteil. Die Verschmelzung der Kanäle wird immer rasanter. Das mobile Business stark im Wachsen und so wird es in wenigen Jahren schon kein Unterschied mehr zwischen den einzelnen Kanälen geben.

Für den stationären Handel ist der Einstieg in Online-Marktplätze eine gute Möglichkeit mit geringem Aufwand ins Internet-Geschäft einzusteigen. Insbesondere kleinere Einzelhändler, die sich einen teuren Online-Shop nicht leisten können, haben mit einem Engagement bei Amazon oder eBay die Chance wettbewerbsfähig zu bleiben.

Projekt “Mönchengladbach” als Pilot für den Einzelhandel

eBay möchte insbesondere den kleinen Einzelhandelsgeschäften unter die Arme greifen und zeigen, dass man auch mit wenig Initialaufwendungen wettbewerbsfähig bleiben kann. Im Oktober 2015 hat eBay zusammen mit mg.retail das Projekt “Mönchengladbach bei eBay” ins Leben gerufen. Händler aus Mönchengladbach werden bei dem Projekt aktiv unterstützt, einen eigenen eBay-Shop zu betreiben.

100 Tage sind seit dem Projektstart nun vorüber und ein erstes Fazit wurde gezogen. 70 Händler haben einen Online-Shop eröffnet. Sie bieten zusammen 200.000 Artikel. 32.000 Artikel wurden bisher verkauft, was einem Umsatz von mehr als einer Millionen Euro entspricht. Die Artikel wurden in 53 Länder verschickt und somit ist den stationären Händlern nicht nur der Einstieg in den E-Commerce geebnet worden, sondern praktisch auch eine stückweit das Thema Internationalisierung. Denn eBay agiert genau wie Amazon global und so fokussieren sich die Kunden nicht nur regional oder bundesweit auf Deutschland. Eine erste Hochrechnung lässt die Prognose zu, dass aktive Händler mit durchschnittlich 450 Angeboten einen zusätzlichen Jahresumsatz von rund 90.000 EUR erwirtschaften können.

Ohne technisch großen Aufwand kann der Einzelhändler in das E-Commerce Geschäft mithilfe von Marktplätzen einsteigen und neue Zielgruppen und Umsatzquellen erschließen. Ohne selbst den eigenen Shop vermarkten zu müssen, partizipieren die Händler von der großen Reichweite, die eBay und Amazon ohne Zweifel haben. Ebenfalls profitieren sie von der mobilen Entwicklung und der Tatsache, dass Amazon wie auch eBay entsprechende Apps anbieten und der mobile Umsatz in den letzten Monaten und Jahren sukzessive zugelegt hat.

Was bedeutet das für den stationären Handel?

Wer ohne große Investionen den Weg in den E-Commerce gehen möchte, sollte sich entsprechende Shops auf den Online-Marktplätzen einrichten. Aber genau wie bei jedem anderen Projektvorhaben, muss auch dieses Projekt sorgfältig geplant werden.

Umfangreiches Sortiment

Wer meint mal eben ein paar Artikel online anzubieten und zu schauen, ob der Kanal für einen auch tatsächlich attraktiv ist, wird in den meisten Fällen scheitern. Die Erfahrung zeigt hier ganz deutlich, dass ein umfangreiches Sortiment der Grundstein des Erfolges ist.

Reichweite als direkter Umsatzkanal

Die Reichweite bei Amazon oder eBay ist von Hause aus sehr groß. Wie das Projekt “Möchengladbach” gezeigt hat, gilt dies sogar global. Händler profitieren von der Bekanntheit der Marktplätze und müssen kein eigenes Budget in die Vermarktung eines eigenen Shops investieren.

Chance Multichannel-Angebote zu platzieren

Eine weitere Chance besteht darin, Multichannel-Angebote zu testen und zu etablieren. Wer online bei eBay oder Amazon Waren verkauft kann seinen Kunden in der Region anbieten, die Ware wahlweise zu versenden oder direkt im Ladenlokal abzuholen.

Warenwirtschaftssystem als Erfolgsfaktor

Der optimale Start ist für den Einzelhandel ist es, sein auf den Marktplätzen angebotenes Sortiment, über ein Warenwirtschaftssystem abbilden zu lassen. Das hat den Vorteil, dass Doppelverkäufe ausbleiben und Lagerbestände stimmen. Ab 39 EUR pro Monat gibt es hier entsprechende Systeme, die man zum Start einsetzen kann.

Schnelle und kurze Wege ein Vorteil

Die Reaktionsfähigkeit von kleinen Unternehmen ist enorm. Keine langen Entscheidungswege, wenn es um Servicefragen oder Retouren geht. Wer schnell ist, wird punkten und kann sich über Folgeaufträge freuen.

Sichtbarkeit optimieren

Bei Amazon gibt es beispielsweise auch die Möglichkeit, die eigene Sichtbarkeit des Produktes zu erhöhen. Amazon SEO ist hier das Stichwort. Wer also erste Erfahrungen bei Amazon gesammelt hat, sollte sich auch mit diesem Thema intensiver auseinandersetzen.

Ansonsten ist es wichtig, die Sichtbarkeit auf ein Grundlevel zu setzen, in dem man die Produkte in die richtige Kategorie einstellt. Hier gibt es einige Optionen, da alle Anbieter meist einen großen Umfang an Kategorien haben und teilweise auch Überschneidungen möglich sind.

Wer als stationärer Händler den Einstieg in das E-Commerce Geschäft scheut, sollte sich unbedingt mit dem Thema Marktplätze befassen und hier möglichst erste Erfahrungen sammeln. Wenn das Geschäft mit den Marktplätzen sich positiv entwickelt, kann man weitere Schritte einleiten und ein eigenes Angebot mithilfe eines eigenen Shops umgesetzt werden.
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