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Wie Penny.de online sein Werbegeld verbrennt?

Wie Penny.de online sein Werbegeld verbrennt?
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Immer wieder versuchen wir in unseren Shop-Checks die E-Commerce-Aktivitäten von namhaften Online-Shops oder Marken nachzuvollziehen. An dieser Stelle möchte ich auf einen ausführlichen Shop-Check verzichten, dennoch konnte ich es mir nicht verkneifen, einen Online-Artikel zu penny.de zu verfassen.

Penny.de auf Bild.de

Penny schaltet bei Bild.de ein Wallpaper – erst einmal nichts besonders. Bucht man laut Mediadaten des Vermarkters Mediaimpact ein Wallpaper, beträgt der TKP für eine Rubrik 60 EUR. In Rotation 40 EUR. Wie sich der Preis auf der Startseite verhält, ist nicht bekannt. Früher konnte man die Startseite zu einem Festpreis buchen. Wie dem auch sei, selbst wenn die Kampagne 20.000 EUR oder mehr gekostet haben sollte, wurde eine Menge in den eigenen Brand investiert. Ob damit das Ziel tatsächlich erreicht wird, sei einmal dahin gestellt. Das Produkt “Hohes C” ist im absoluten Fokus und so schürt man bei Penny auch eine gewisse Erwartungshaltung an das, was nach dem Klick kommt.

Penny.de im E-Commerce

Meine Erwartung als Konsument ist klar. Ich finde das beworbene Produkt attraktiv und möchte mir weitere Informationen einholen. Der hohe Nachlass von 38 Prozent wirkt und was mache ich – genau, ich klicke auf den Werbebanner und lande auf der Landingpage von Penny.de, die wie folgt aussieht:

penny.de im Online Handel

Angebote der Woche

Die Zielseite sind die Angebote der Woche, die eher wie eine Katalog oder Flyerseite wirk als eine Landingpage. Wenig ansprechend, wenig Informationen wie ich finde. Ich klicke auf mein “Hohes C ” Produkt und würde gerne mehr erfahren, beispielsweise, wie ich das Produkt denn nun bestellen bzw. kaufen kann. Auch hier klicke ich wieder auf das Produkt und will nun final meine Informationen haben. Ich gelange auf eine Produktdetilseite:

penny.de im Online Handel

Was sich auf der Angebotsseite abgezeichnet hat, setzt sich auf dieser Produktdetailseite fort. Wenig Text, wenig ansprechend für mich als Nutzer und – ich kann es nicht mal bestellen.

In der App von Penny gibt es eine Einkaufsliste. Wieso hat man nicht wenigstens hier eine Möglichkeit geschaffen, das Produkt in den virtuellen Einkaufszettel wenigstens zu implementieren?

Klar ist das Thema Online-Lebensmittel nicht einfach aktuell abzubilden und einige andere Anbieter haben sich in der Vergangenheit die Zähne an dem Thema ausgebissen. Dennoch habe ich als Konsument einen gewissen Anspruch, wenn ich mich online über das ausgewählte Produkt informieren möchte. Die Verlängerung über eine App oder wie auch immer greift an dieser Stelle nicht und ich bekomme lediglich den Hinweis, dass ich das Produkt im stationären Geschäft entsprechend kaufen kann.

Das man das Produkt nicht bestellen kann, ist das eine. Aber wieso kann man an dieser Stelle keine weiteren Informationen dem Konsument zur Verfügung stellen? Welches Ziel verfolgt diese Kampagne – reine Imagewerbung? Interessieren würde mich mal die Absprungquote und Verweildauer.

Der schmale Grad von Imagewerbung

Imagewerbung macht nur noch wenige Prozent heutzutage im Vergleich aus. Das Thema Performance-Marketing ist mehr und mehr in den Fokus geraten, da man auch mit Performance-Kampagnen das Image steuern kann. Dennoch ist es so, dass sich in dem Fall wohl eine schlaue Agentur Gedanken gemacht hat und das Vorgehen in ein Konzept integriert ist.

Klares Konzept, mehr Mut und Weitblick

Ich habe es bereits in meinem Shop-Check bei Hit.de zum Ausdruck gebracht. Der fehlende Mut und auch die Vision. Penny kann mit seinem Werbegeld machen, was für richtig gehalten wird. Aber die Zeiten haben sich nun mal in den letzten Jahren massiv verändert. Der Anspruch der Konsumenten im Online-Segment ist gestiegen, eine gewisse Erwartungshaltung an Angebot, Nutzen und Information ist einfach über die Jahre mitgwachsen.

Es reicht meist nicht mehr, nur eine bessere Visitenkarte oder das “Angebotsblättchen” online in veränderter Form anzubieten. Dabei gibt es einige Möglichkeiten, wie man den Schritt in den E-Commerce step by step gehen könnte.

Sehr häufig wird im E-Commerce Geld “verpulvert” und sich nicht auf das Fundament fokussiert. Wer nachhaltig ein Online-Business aufbauen möchte, muss sich Gedanken machen, wie er Mehrwerte schaffen kann, Service bieten kann und den Konsumenten an sein Unternehmen binden kann.  Gerade im Bereich der Verbrauchsmittel oder Dinge des täglichen Bedarfes eine Möglichkeit Fuß zu fassen.

Amazon macht es vor

Amazon hat es mal wieder vor gemacht. Amazon Dash ist eine Kundenbindungsvariante, die nicht nur für das Marketing perfekt genutzt werden kann. Mit Amazon Dash will Amazon den Verkaufsprozess automatisieren bzw. auch die Smart Home Welt nicht vernachlässigen. Immer mehr Geräte wie Kaffeemaschinen, Toaster, Kühlschrank, etc. kommunizieren miteinander. Das Potenzial ist riesig und der Markt wächst kontinuierlich. Dabei ist das nur ein Bereich. Insbesondere Kundenbindung, das Schaffen von Einkaufserlebnis, kombiniert mit dem Nutzen und Bedarf der täglichen Dinge, macht das Spielfeld “Online-Handel” eigentlich auch für die Discounter so spannend.

Der Fall penny.de soll exemplarisch zeigen, wo die Schwierigkeiten aktuell bei einigen Unternehmen liegen. Als Außenstehender, der nicht im Unternehmen ist, wirkt die Kampagne ein wenig verloren bzw. ein wenig verschenkt. Die Landingpage hat Geld gekostet, die Werbemitte und die Kampagne auch. Hat sich das gerechnet? Andere Wettbewerber in diesem Segment investieren eine Menge. Lidl ist hier sicherlich zu nennen und investiert aktuell große Summen in den Aufbau des Online-Segments.

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Comments (2)

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    Guter Ansatz, aber das Ziel und damit auch Problem des Werbemittels liegt ganz woanders: Penny möchte mit dem Werbemittel die aktuelle Lidl-Kampagne “Du hast die Wahl” auf dem Arm nehmen – siehe Hintergrund des Werbeittels. Dort wurde in der Vorwoche Online/Print/TV der Organgensaft beworben – zu einem deutlich höherem Preis (http://www.absatzwirtschaft.de/du-hast-die-wahl-lidls-markenvergleich-in-der-neuen-kampagne-88325/). Eigentlich eine nette Idee, hier mit vergleichender Werbung anzusetzen. Leider scheinen es nicht mal Experten/Marktteilnehmer zu verstehen. Und selbst dann bleibt natürlich das Problem, dass der “Witz” selbst für die Kunden, die es verstehen, nicht auf der Landingpage aufgegriffen wird.

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      Genau hier ist das Problem. Das versteht der normale Konsument nicht. Wenn Sixt aktuelle Dinge auf die “Schippe” nimmt, ist das witzig. In dem Fall – ich bleibe dabei, versteht man es nicht und die Zielsetzung ist aus meiner Sicht nicht geschafft.

      Unabhängig davon, kommt der Witz nicht richtig rüber und die Landingpage ist für den Konsumenten sicherlich auch nicht optimal

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