Zahlreiche Berichte über den E-commerce beginnen mit den Worten „boomende Branche“, „weiteres Wachstum“ oder ähnlich erfreulichen Ausführungen, die die positive Entwicklung unserer Branche beschreiben. Und da hinter dem E-commerce bei aller Digitalisierung und Automatisierung an entscheidender Stelle immer Menschen stehen, stellt sich natürlich auch die Frage nach der Ausbildung des Branchennachwuchses.
Es muss nicht unbedingt ein MINT-Studium sein
Eine Karriere im Zukunftsmarkt E-Commerce führt nicht zwingend über ein Studium der so genannten MINT-Fächer. In mehr als 120 Hochschul-Studiengängen erwerben Absolventen vertieftes Wissen – etwa in Onlinemarketing, Informationswissenschaft, Logistik-Management oder E-Commerce-Recht. Diese akademischen Wege in den E-Commerce kartiert der jetzt veröffentlichte „Hochschulatlas E-Commerce“ des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel e.V. (bevh).
Unter www.hochschulatlas-ecommerce.de hat der bevh die deutschen Hochschulangebote nach Studiengängen ausgewertet, die mindestens in Teilbereichen Schnittmengen mit dem Onlinehandel und Digital Commerce aufweisen. In jedem Studiengang wurden die Modulhandbücher ausgewertet und so die E-Commerce-bezogenen Inhalte zugänglich gemacht. Zusätzlich wurde ausgewertet, welchen Anteil der E-Commerce an den für den Erwerb des Abschlusses angebotenen Credit-Points ausmacht. Nutzer können sofort per Link zur Seite jedes Studiengangs und – wo online möglich – zum Modulhandbuch springen, um sich genauer zu informieren.
„Über hundert Studiengänge sind eine beachtliche Zahl“, resümiert Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des bevh. „Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass lediglich etwa ein Prozent aller Studiengänge in Deutschland sich direkt mit dem wichtigsten Wachstumstreiber im Handel auseinandersetzt.“ Obendrein ziele jeder dritte Studiengang auf den Master-Abschluss und setze einen vorangehenden Abschluss voraus.
Orientierung für Studieninteressierte und Recruiter
Vom kostenlos nutzbaren „bevh-Hochschulatlas E-Commerce“ profitieren nicht nur Studieninteressierte, die sich über das Angebot von Hochschulen in ihrer Region informieren wollen. Unternehmen können gezielt Nachwuchskräfte an den Instituten rekrutieren, die Studenten durch passende Lehrangebote für die praktische Arbeit im E-Commerce vorbereiten. Nicht zuletzt erhalten die Hochschulen erstmals einen bundesweiten Überblick über die Ausprägungen von E-Commerce-Lehren.
„Neben der 2018 eingeführten dualen Ausbildung von E-Commerce-Kaufleuten ermöglichen die im Hochschulatlas aufgezeigten E-Commerce-Studiengänge Abiturienten einen weiteren Weg in unsere Branche“, so Martin Groß-Albenhausen. „Mit dem jetzt gerade entstehenden Fortbildungsberuf „Fachwirt/in im E-Commerce“ wird zudem eine praxisnahe Alternative eröffnet, die dem Bachelor gleichwertig gegenübersteht. Die von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek geplante Umbenennung des Fachwirts zum „Berufsbachelor“ soll das verdeutlichen und damit einen wichtigen betriebsnahen Qualifikationsweg aufwerten.“
bevh legt Deutschlandatlas des E-commerce-Studiums vor,