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Deutsche wünschen sich Einkaufen per Knopfdruck – angeblich!

Deutsche wünschen sich Einkaufen per Knopfdruck – angeblich!
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Mit der Markteinführung des Dash Button von Amazon vor einigen Monaten geriet das Thema „Einkaufen per Knopfdruck“ in den Fokus der Öffentlichkeit. Die Diskussion ebbte vergleichsweise schnell wieder ab, da Datenschützer ihre Bedenken anmeldeten und der Dash Button ins Zwielicht geriet. Der Online-Kauf per Knopfdruck, auch Smart Shopping“ genannt, bleibt irgendwie dennoch auf der Agenda. Das Handelsunternehmen QVC hat jetzt für die „Zukunftsstudie Handel 2036“ gemeinsam mit Trendbüro Hamburg und TNS Infratest mehr als 1.000 Menschen in Deutschland zum Shopping der Zukunft befragt hat. Gegenstand der Studie war auch das Einkaufen per Knopfdruck.

Ergebnisse der „Zukunftsstudie Handel 2036“

Den Studienergebnissen zufolge kann sich fast jeder Dritte (32 Prozent) sehr gut vorstellen, automatische Bestellungen zu nutzen, wenn ein Produkt zu Hause ausgeht – sei es die Druckerpatrone oder die Milch im Kühlschrank. Und 41 Prozent der Deutschen erwarten sogar, dass Shopping 2036 nebenher im Alltag passiert, zum Beispiel beim Blick in den Schrank per Sprachkommando.

Roboter erledigen das Pflichtprogramm

Maschinen, die selbstständig agieren – damit können sich die Deutschen anfreunden. Aber was halten sie von Robotern, die laut Marketing-Expertin und Bestsellerautorin Anne Schüller 2036 „als Stellvertreter für uns einkaufen gehen“? Viel, wie die Studie zeigt. Wenngleich die befragten Konsumenten hier Grenzen ziehen. So können sich Mitglieder der Generation Y (16 bis 30 Jahre), deren Aussagen im Rahmen eines Konsumenten-Workshops für die Studie aufgezeichnet wurden, Roboter für den alltäglichen Einkauf vorstellen, etwa von Lebensmitteln. Shopping hingegen – etwa von Kleidung – sei „für die Seele“, da man mit Gleichgesinnten ein Konsumerlebnis teile. Für Mathias Bork, CEO von QVC Deutschland, ein klares Signal, auf das der Handel reagieren müsse: „Hier zeigt sich deutlich, dass gerade jüngere Konsumenten stärker trennen – und zwar zwischen dem Einkaufen als Pflichtprogramm und dem eher lustgetriebenen Shopping. Das muss sich auch im Handel widerspiegeln. QVC ist hier sicher einer der Vorreiter. Denn wir bieten unseren Kunden durch unsere ausgewählten Produkte sowie unsere Moderatoren und Experten ein besonderes Shoppingerlebnis – und das auf allen Kanälen.“

Vorsicht mit diesen Befragungsergebnissen

Eines gleich vorweg: Wir zweifeln nicht an der handwerklichen Qualität der hier behandelten Studie. Die Initiatoren sind ohne Zweifel samt und sonders seriöse Unternehmen. Wir raten aber dennoch zu einem differenzierten Umgang mit den Befragungsergebnissen. Vorsicht scheint geboten. Wenn ein Drittel der Befragten sich „sehr gut vorstellen kann, automatische Bestellungen zu nutzen, wenn ein Produkt zu Hause ausgeht“, dann ist das das Eine. Eine ganz andere Frage ist es jedoch, ob diese Form des Einkaufens nicht nur in der Vorstellung, sondern im Haushalt der Befragten wirklich einmal stattfinden wird.

Datenschutz bleibt Thema

Sicherlich ist es lästig, Einkaufszettel zu schreiben. Natürlich ist es wünschenswert, solch lästige Pflichten an Maschinen zu delegieren und stattdessen die knappe Freizeit zu genießen. Der Preis hierfür ist jedoch die Herausgabe persönlicher Daten zum Beispiel zum eigenen Konsumverhalten. Und hier sind wir Deutschen bekanntlich sehr zurückhaltend. Und wo es keine persönlichen Bedenken der privaten Nutzer gibt, da sind auch ganz schnell die öffentlichen Daten- und Verbraucherschützer auf dem Plan. Solange das gesamte Feld des Datenschutzes im Kontext des Online-Kaufs per Knopfdruck nicht umfassend und zufrieden stellend geklärt ist, rate ich zur Zurückhaltung mit Prognosen zur massenhaften Nutzung dieser Tools.

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