Ein Onlineshop kann heute in Rekordzeit auf die Beine gestellt werden. Interessierte Händler brauchen sich dazu nicht einmal mit Programmierkenntnissen auseinandersetzen, sondern können sich für eine Komplettlösung entscheiden. Viele Gründer machen es vor, denn nahezu täglich erscheinen neue Onlineshops auf dem Markt und ziehen mit ihren Ideen zahlreiche Kunden an. Doch ein eigener Onlineshop eröffnet nicht nur wesentliche Vorteile, sondern ist auch mit großen Herausforderungen verknüpft. Diese Stolpersteine auf dem Weg zum eigenen E-Commerce-Geschäft sollen nun genauer dargestellt werden.
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Fehlerhaftes Impressum
Eine der größten Stolperfallen ist ein fehlerhaftes Impressum auf der eigenen Webseite. Hier werden vom Gesetz zahlreiche Angaben zum Unternehmen angefragt, damit der Inhaber schnell identifiziert werden kann. Welche Angaben von dem jeweiligen Unternehmen genau angegeben werden müssen, ist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. So spielt es beispielsweise eine Rolle, welche Unternehmensform besteht. Wichtig ist die Angabe von Namen und jeglicher Kontaktdaten oder die Angabe der Umsatzsteuer. Das Impressum darf darüber hinaus nicht versteckt sein und muss vom Kunden angeklickt werden können.
Fehlerhafte Produkte
Ein Onlinehändler bezieht oft zahlreiche Produkte von den unterschiedlichsten Lieferanten. Nicht immer sind diese Produkte in einwandfreiem Zustand. Es kann also passieren, dass der Onlinehändler aus Sparmaßnahmen die Waren außerhalb der EU bezieht. Das kann in einzelnen Fällen dazu führen, dass der Artikel beim Kunden bei der Verwendung in Flammen aufgeht und ein größerer Schaden entsteht. Für diesen Schaden muss der Händler aufkommen, was ein tiefes finanzielles Loch in seine Finanzen reißen könnte. Ein ähnliches Szenario liegt vor, wenn erworbene Produkte umgefüllt unter eigenem Namen verkauft werden und dem Kunden danach ein Schaden entsteht. Hier kann es sich um Erkrankungen handeln, für die der Händler zunächst selber aufkommen muss. Genau aus diesem Grund sind angehende Onlinehändler gut beraten, wenn sie vorsorglich eine Produkthaftpflicht abschließen.
Eine Produkthaftpflichtversicherung übernimmt die Kosten für Sachschäden und Personenschäden. Wie aus den Beispielen oben zu entnehmen ist, können die Schäden entweder die Produkte selber betreffen oder die Kunden bzw. Mitarbeiter. Da es einen hohen finanziellen Aufwand bedeutet, diese Kosten abzudecken, ist eine Produkthaftpflicht für jeden Onlineshop-Besitzer ratsam.
Widerrufsbelehrung und AGB
Viele Konsumenten tätigen ihre Bestellungen im Internet, weil ihnen dort mindestens ein Widerrufsrecht von 14 Tagen eingeräumt wird. Innerhalb dieser Frist können sie die bestellten Waren wieder zurückschicken, wenn sie damit nicht zufrieden sind. Dieses Widerrufs- und Rückgaberecht muss in der Widerrufsbelehrung ausdrücklich ausformuliert werden. Verzichtet der Inhaber auf diese Angaben, kann das dazu führen, dass der Kunde dieses Widerrufsrecht noch nach Monaten ausüben kann. Auch die AGB stellen ein wichtiges Element dar. Haftungsrisiken können dadurch reduziert werden und auch nicht geklärte Fragen werden gleich angesprochen. Der Konsument weiß auf einen Blick, welche Bedingungen hinsichtlich Lieferbedingungen- und Rückgaberecht oder Fristen gelten.
Produktbeschreibungen
Besondere Vorsicht ist bei Produktbeschreibungen geboten. Aus Bequemlichkeit wird häufig darauf zurückgegriffen, diese von anderen Webseiten zu kopieren und in den eigenen Shop zu integrieren. Dieses Unterfangen kann gefährlich werden, denn sowohl Produktfotos als auch Produktbeschreibungen gelten als geistiges Eigentum. Rechtliche Konsequenzen sind die Folge.
Auch fehlerhafte Produktbeschreibungen sind eine große Hürde beim Aufbau eines Onlineshops. Denn diese Beschreibungen führen zum Kauf eines bestimmten Produktes. Aus diesem Grund versuchen viele Onlineshopbetreiber die Produktinformationen ausführlich darzustellen und mit Inhalten auszufüllen, die nicht zutreffen. Aber gerade in Bezug auf die Beschreibungen gelten sehr strenge Regeln. So dürfen Produktbeschreibungen nicht irreführend sein und dürfen nicht in jedem Fall mit Produkten von Wettbewerbern verglichen werden. Bei Textilien gibt es bestimmte Angaben, die zwingend vorgeschrieben sind. Diese betreffen die Materialien, aber auch das Textilkennzeichnungsgesetz muss beachtet werden. Je nach Kategorie der Produkte müssen bestimmte gesetzliche Vorgaben beachtet werden.
Fazit
Der Aufbau eines Onlineshops ist mit einigen fundamentalen Risiken verbunden. Wichtige Stolperfallen stellen die Widerrufserklärung, das Impressum, die AGB und die Produktbeschreibungen dar. Kommt es hier zu Fehlern, ist die Gefahr groß, eine Abmahnung zu kassieren, die wiederum finanzielle Einbußen bedeuten kann. Neben diesen Stolperfallen ist auch eine Produkthaftpflichtversicherung eine wichtige Vorsorge, um Kunden und Mitarbeiter zu schützen und die finanziellen Risiken abzufedern.