HomeAllgemein

Erobern Pure Player bald die Innenstädte?

Erobern Pure Player bald die Innenstädte?
Like Tweet Pin it Share Share Email

Das die Innenstädte mehr und mehr mit schwindenden Besucherströmen zu kämpfen haben und der Ecommerce seinen Teil dazu beiträgt, ist kein Geheimnis. Viele Experten und Studien prognostizieren dem Einzelhandel zurecht schwierige Zeiten. Die Gründe sind teilweise hausgemacht.

Der Weg vom Einzelhändler zum Omni-Channel-Anbieter

Der “Gang nach Canossa”. Für die meisten Einzelhändler oder Filialisten ist der Weg vom stationären Händler zum Omni-Channel-Händler kein leichter. Im Gegenteil. Die kleinen tuen sich schwer, weil Geld und Expertise nicht vorhanden ist und zum Teil auch der Weitblick in diese Investitionen fehlt.

Auf der anderen Seite, haben es auch die goßen stationären Händler nicht leicht oder vielmehr gesagt, tuen sie sich schwer. Auch das hat vielseitigere Gründe und hängt nicht zuletzt auch an den zum Teil komplizierten Gesellschafter – oder Genossenschaftsstrukturen. Das soll aber hier und heute nicht unser Thema sein. Zu dem Thema haben wir in der Vergangenheit immer wieder etwas gesagt und geschrieben. Blicken wir vielmehr nach vorne und werfen den Blick fünf oder vielleicht auch 10 oder 15 Jahre voraus. Wie werden sich dann unsere Innenstädte wohl verändert haben?

Wie sehen die Innenstädte in 5, 10 oder 15 Jahren aus?

Die Frage kann keiner seriös beantworten. Zu viel Bewegung, zu viel Unsicherheit, wie das Geschäft von morgen tatschlich aussehen wird. Im Netz findet sukzessive eine Konsolidierung statt. Wer sich nachhaltig positionieren will, muss neue Konzepte testen und den Anteil an hochwertigen Eigenmarken und -produkte forcieren.

Der Blick in die Gegenwart lässt ein Szenario zu, was recht wenig im Zusammenhang mit der sinkenden footfall in den Innenstädten diskutiert wird.

Die kleinen Einzelhändler werden es auf kurz oder lang wohl eher nicht schaffen. Es sei denn, sie bieten ein derart in der Nische anzusiedelndes Produkt oder einen überragenden Service, dass eine Daseinsberechtigung bleibt. Alle anderen, deren Produkte substituierbar sind und letztlich im Internet für gleiche oder gar günstigere Konditionen zu haben sind, werden dem Druck aus dem Ecommerce irgendwann nachgeben.

Blicken wir in die Gegenwart. Immer mehr Pure Player versuchen ihr Spektrum auf den stationären Handel auszudehnen. Entweder zaghaft mit einem Popup-Store, mit Kooperationspartnern oder eben mit eigenen Ladengeschäfte. Konkret ist es so, dass also immer mehr Pure Player wie Home4, Mister Spex, aber auch Notebooksbilliger, Amazon, MyMuesli, Cyberport oder Zalando ihre Business mit stationären Geschäften in die Großstädte ausdehnen.

Können die stationären Händler online nicht?

Die Frage muss sicherlich erlaubt sein. Die Antwort liegt auf der Hand. Das Thema Digitalisierung, Datengetriebenheit und die Notwendigleit, flexibler auf Veränderung reagieren zu müssen, ist bei den meisten klassischen stationären Händlern noch nicht ausreichend in Fleisch und Blut übergegangen. Zu sehr zehrt man von den Erfolgen der Vergangenheit und will manchmal die längst notwendige Veränderung, nicht der Intensität angehen, wie es notwendig wäre. Gleichzeitig ist man vielleicht auch zu sehr mit der eigenen Digitalisierungsstrategie beschäftigt. Es gibt sicherlich unterschiedliche Gründe.

Den reinen Pure Player könnte es in 5 oder 10 Jahren nicht mehr geben. Es scheint zumindest so, dass der Weg für einen Pure Player in das stationäre Business leichter ist als umgekehrt. Einige Gründe habe ich genannt. Auf der anderen Seite muss der Online-Handel sich im stationären Handel auch noch beweisen und belegen, dass man profitabel und nachhaltig auch in der analogen Welt sein Geschäftsmodell verlängern kann.

Omni-Channel Kunden machen mehr Umsatz?

Es gibt die ein oder andere Studie, die zeigt, dass Omni-Channel-Kunden mehr Umsatz generieren. Ob man diesen Studien glauben schenken kann, muss jeder selbst an dieser Stelle entscheiden. Ein Trend könnte es allerdings werden, das die größeren Pure Player sukzessive in die Innenstädte einkehren und die “digitale Denke” dort implementieren. Was das letztlich am Ende des Tages bedeutet, wird abzuwarten sein und kann nur schwer vorhergesehen werden.

Pure Player können mit stationären Läden noch enger an den Kunden

Für viele Pure Player ist der Weg in den stationären Handel (z.B. via Popup Stores) heute noch ein Marktetingthema als vielmehr ein weiterer Vertriebskanal. Dabei ist die Motivation der Pure Player sicherlich sehr individuell. Die Nähe zum Kunden, die Möglichkeit das eigene Serviceangebot zu vertiefen, erste Learings im stationären Handel sammeln, etc.

Der Weg ist undurchsichtig und lang

Der stationäre Handel und der Online-Handel werden mehr und mehr verschmelzen. Was allerdings noch nicht feststeht, ist die Struktur, die Art der Veränderung. Das wiederum wird maßgeblich von der Kreativität, dem Angebot der Unternehmen, aber auch der Akzeptanz und der Wünsche des Konsumenten abhängen. Lassen wir uns überraschen, es ist viel Bewegung aktuell im Markt und wir werden vielleicht überrascht sein, welche Player sich am Markt final durchsetzen werden und welche eher nicht.

VN:F [1.9.22_1171]
Rating: 5.0/5 (1 vote cast)
Erobern Pure Player bald die Innenstädte?, 5.0 out of 5 based on 1 rating

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen