HomeAllgemein

Interview mit Christian Thum von eShot Berlin

Interview mit Christian Thum von eShot Berlin
Like Tweet Pin it Share Share Email

Vor wenigen Tagen haben wir über ein neues Start-Up namens eShot Berlin berichtet. Wir haben die Chance ergriffen und wollten mehr über das Unternehmen erfahren und haben den CEO Christian Thum von eShot Berlin interviewen können. Viel spaß mit dem Interview.

Hallo Christian, stell dich doch kurz unseren Lesern vor

Hallo, ich bin Christian Thum und CEO von eShot Berlin. Vergangenes Jahr habe ich gemeinsam mit Willibald Hafen und Christian Heitmeyer das Unternehmen eShot in Berlin gegründet.

Was macht eShot Berlin genau?

Christian_Thum_eShotMit eShot begründen wir eine neue Generation der Content Provider für Onlineshops und setzt mit Effizienz, Innovation und Kompetenz zukunftsweisende Standards in der Darstellungswelt des virtuellen Versandhandels.
eShot bietet in seinem modernen Studio im Zentrum Berlins zeitgemäße Fotografie, Text und Beratung für Onlineshop-Anbieter. Wir arbeiten auf dem neuesten Stand von Technik, Marktforschung und mit viel Fashion Know-How für eine Optimierung in Produktion und Postproduktion. Außerdem arbeiten wir an einer innovativen Technologie zur drastischen Reduzierung von Retouren auf Grund von falschen Größen. Wir haben hier einen vielversprechenden Lösungsansatz gefunden, den wir bis Mitte 2014 zur Marktreife bringen wollen.

Das Thema Fashion-Avatare rückt bei den großen Online-Shops immer häufiger in den Vordergrund. Wo liegen genau die Vorteile?

In Erster Linie ist der AVATAR ein Beratungstool und Beratung im Online Shop fehlt meistens. Im Gegensatz zum Dressingroom, den der Kunde selbst bedient, werden Outfits vorgeschlagen, für die Produktdetailseite verwendet und das “Stöbern” und Shoppingverhalten gefördert. Geld – enorme Einsparpotenziale können gerade bei Shops mit hohen Warenaufkommen generiert werden. Eine Präsentation der Artikel am Model um dem Kunden einen besseren Eindruck von Größenverhältnissen und Schnitt zu vermitteln ohne die aufwändige “echte” Fotoproduktion mit Models. Jeder der täglich Fotoproduktionen mit Models organisiert kennt den hohen Zeit, Kosten und Personalaufwand den jeder Produktionstag erfordert. Organisation, Modelbooking, Stylist, Fotograf, Makeup Artis, Models, Räumlichkeiten, Verpflegung, usw… – gerade bei großem Produktionsvolumen (ab ca. 200 Artikeln pro Tag & Kunde) können durch smartes Prozess Management nicht unerheblich Ressourcen eingespart werden. Flexibilität – jedes Outfit kann beliebig und so oft man will am Computer generiert werden ohne neu fotografieren zu müssen. So kann die Fotoproduktion unabhängig von Warengruppen und Warenbestand stattfinden da z.B. nicht wie beim “echten” Shooting die passende Hose zum Oberteil am Start sein muss. Zeit – die Darstellung von Avataren ist nicht nur kosteneffizienter sondern spart auch jede menge Zeit bei der Produktion. “Time-To-Market” ist denke ich jedem ein Begriff.

Wie entsteht ein solcher Avatar, wie werden ihm die Textilien angezogen was ist von Kundenseite notwendig?

Bei der Herstellung ist eine gute Postproduktion Vorraussetzung, da diese massgeblich an der Qualität beteiligt ist. Präzision bei der Anfertigung der Fotografien spielt ebenfalls eine große Rolle. Für das “ankleiden” gibt es verschieden Prozesse die je nach Anforderungen definiert werden müssen.

Welche Entwicklungsstufen wird es bei Fashion-Avataren geben können?

Die Technische Entwicklung im Bereich Motion Tracking finde ich sehr vielversprechend. Gerade in Hinblick auf die Kombination mit den Kameras unserer SmartPhones und Laptops die mittlerweile jeder immer bei sich trägt. Viele Unternehmen, unter anderen auch wir arbeiten bereits daran ein echtes Einkaufserlebnis am Computer zu ermöglichen. Letztendlich ist der Blick in den Spiegel im stationären Handel nichts anderes als ein virtuelles Bildnis – eine freundliche Bedienung, gute Beratung und ein schmeichelnder Spiegel plus die richtige Beleuchtung steigern die Conversion-Rate hier nicht unerheblich. Datenbank basierte Avatar-Systeme werden zum Teil schon heute direkt im Shopsystem verankert und generieren Bildmaterial selbständig. In diesem Bereich warten sicher auch noch viele spannende Entwicklungen auf uns. Das Potenzial des AVATAR ́s geht, richtig genützt, noch viel weiter. Er verbindet den Online Handel mit dem stationären Handel. Schon heute können am AVATAR Outfitbilder zusammengestellt werden. Am Besten versteht das die Chefstylistin. Wenn Sie Ihre Bilder den Verkäufern im stationären Handel zur Verfügung stellt, werden die Mitarbeiter geschult, sie lernen die Markenbotschaft und beraten den Kunden in Sachen Styling ganzheitlich richtig. Für große Filialisten mit Online Stores ist das besonders interessant. Der nächste Schritt ist die aktive Kundenberatung. Warum stellt man keinen eleganten Bildschirm mit integrierten Scanner in die Verkaufsräume? Wenn die Warenwirtschaft richtig mit dem AVATAR verknüpft ist, könnte der Kunde seinen Lieblingsartikel einscannen und er würde ein passendes Outfit vorgeschlagen bekommen. Optimal wäre dann noch der Hinweis, diese Artikel sind in Ihrer Größe hier im Laden erhältlich oder im Online Store. Die Outfitvorschläge könnten auch nach Casual, Business und Abend gegliedert sein.

Sind Avatare aus Deiner Sicht nur eine Vorstufe zu Bewegtbildpräsentationen? Wie siehst du hier die Entwicklung?

Videos werden immer wichtiger. Wenn sie dazu noch richtig produziert sind werden sie ein echter Retourenkiller. Allerdings nur in Kombination mit guten Produktfotos und einer angepassten Produktdetailseite. Reine Bewegtbild-Präsentatonen die z.B. bei Closed oder A.P.C gerade online zu bewundern sind, sind sicher ein toller Werbegag und gut um dem Kunden Kombinationen zu zeigen.

Wie werden Avatare von Google angenommen? Bilder-SEO ist ja mittlerweile auch ein wichtiges Thema im E-Commerce

Auf SEO für Bilder hat die Avatar-Technologie momentan noch keinerlei Einfluss – aber Google schläft bekanntlich nicht.

Wie sieht das mit Google Shopping aus. Können die Avatare problemlos auch für den Verkaufskanal genutzt werden, auch mit den neuen Richtlinien?

Hier kann man eher mit den vielfältigen Darstellungsmöglichkeiten des Avatar’s beim Suchenden punkten.
Es gibt keinerlei Einschränkungen oder negativen Einfluss für die generierten Avatardarstellungen.

Ich bin der Meinung das Content als zentrales Thema im eCommerce immer noch unterschätzt wird. Immer noch wird bei vielen Onlineshops kein Wert auf qualitativ hochwertigen Content gelegt. Dieser ist jedoch der zentrale Punkt zur Aktivierung des Kunden und ganzheitliche Ansätze fehlen oft komplett.

Wenn wir uns die Bilder, Produktbeschreibungen und den Aufbau von Produktdetailseiten bei Onlineshops wie Zalando, Otto, etc ansehen erinnert mich es gelegentlich an die Zeit vor der Jahrtausendwende. Aber die 90er sind nun mal vorbei und 1000 Seitige Printkataloge gehören ebenfalls schon lange der Vergangenheit an.

Vielen Dank, Christian für das Interview

VN:F [1.9.22_1171]
Rating: 3.9/5 (16 votes cast)
Interview mit Christian Thum von eShot Berlin, 3.9 out of 5 based on 16 ratings

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen