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Kontroverse Debatte um DHL-Paketboxen

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Eine recht heftige Debatte findet derzeit unter verschiedenen Interessengruppen im und aus dem Umfeld des Ecommerce statt über die neuen Paketboxen der Deutsche Post DHL. Stein des Anstoßes ist die Tatsache, dass diese Minicontainer für die Paketzustellung ausschließlich von DHL beliefert werden können.

Worum geht es? Die Post bietet neuerdings Blechkästen für Paketsendungen an, die sich Hausbesitzer an die Wand oder in den Vorgarten bauen lassen können. Kommt ein Paket mit der Post-Tochtergesellschaft DHL ins Haus, kann der Fahrer den Kasten über einen Zahlencode öffnen und die Sendung hineinlegen. Dieser zusätzliche Service soll die Logistik insbesondere im Online-Handel verbessern.

Not amused sind allerdings die „privaten“ Zustelldienste wie Hermes, UPS, DPD oder Fedex. “Wir erwägen, das Kartellamt einzuschalten”, sagte Ralf Wojtek, Anwalt des Bundesverbandes Internationaler Express- und Kurierdienste, in dem die genannten Unternehmen organisiert sind.

Die Post-Wettbewerber verlangen von der Post, dass sie dieses System allen Paketzustellern öffnet.

“Wir prüfen, ob es sich um das Ausnutzen einer marktbeherrschenden Stellung handelt”, erklärte Wojtek. “Es ist nicht im Sinne der Kunden, dass der ehemalige Staatsmonopolist Post ein derart geschlossenes System aufbaut”, sagte Verbandschef Gunnar Uldall.

Der Verband will zudem die Bundesnetzagentur einschalten. Sie hat die Aufgabe, Marktbehinderungen durch die ehemaligen Staatsunternehmen Post und Telekom zu verhindern.

Postvorstand Jürgen Gerdes nimmt es sportlich:

„Für mich klingt das wie beim Hundertmeterlauf, wenn da einer sagt: Nehmt dem da vorn die Schuhe weg, der läuft zu schnell“, witzelte er im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Seit gut einer Woche sind die Kästen auf dem Markt, und im Schnitt gehen laut FAZ jeden Tag etwa 100 Bestellungen bei der Post ein. Deren Kalkül ist einfach: Wer einmal eine Box vor dem Haus stehen hat, der wird vorzugsweise von Versandhändlern bestellen, die ihre Waren von DHL ausliefern lassen, weil nur der DHL-Zusteller Zugang zur Box hat.

Ob die „privaten“ Zusteller tatsächlich vor den Kadi ziehen werden, bleibt ebenso wie der dann fällige Richterspruch abzuwarten. Allerdings sollte an dieser Stelle auch einmal bei aller gebotenen Neutralität angemerkt werden, dass die Deutsche Post mit der Innovation der Paketboxen eine unternehmerische Initiative gezeigt hat, die bemerkenswert ist und durchaus eine Bereicherung für den Service im Ecommerce werden kann. Alleine die heftige Reaktion der Wettbewerber zeigt ja schon, dass die Idee nicht so ganz verkehrt sein kann.

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