Vom Grundsatz her gibt es einige klassische Warengruppen und Produkte, die auf den ersten Blick nicht unbedingt für den Online-Handel geeignet scheinen. Beispielsweise, weil ein Produkt zu erklärungsbedürftig ist oder weil die Haptik bzw. Ergonomie eine zu große Rolle spielt. Uhren sind sicherlich eines dieser Produkte, die sich auf den ersten Blick nicht optimal für den E-Commerce anbieten. Insbesondere bei Luxusuhren möchte man doch nicht die „Katze im Sack“ kaufen, sondern lieber direkt ausprobieren, was künftig das Handgelenk zieren soll.
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Darum passen Luxusgüter dennoch gut zum E-Commerce
Wer sich mit hochwertigen Luxusgütern auseinandersetzt oder sich für solche interessiert, weiß um deren Qualität und um die Tatsache, dass Produkte einer bestimmten Marke auch ihren Preis wert sind. Im Uhrensegment ist dies erst recht so und insbesondere bei hochwertigen Uhren greifen Liebhaber gern entsprechend tief in die Tasche. Die Herausforderung für Online-Händler besteht hier somit darin, den kauffreudigen Experten ein angenehmes Shopping-Erlebnis zu gestalten. Premium-Service, umfassende Fachberatung und gediegenes Ambiente eines stationären Ladenlokals müssen auf das Online-Segment übertragen werden. Auch sind sämtliche Sicherheitsbedenken zu zerstreuen. Diese ergeben sich zwangsläufig beim Online-Versandhandel und umso mehr bei besonders teuren Gütern. Dass dies alles auch Online-Shops mit Luxus-Fokus gelingt, zeigt die Statistik: Die Zahl der Online-Käufe für Luxuswaren entwickelt sich sehr positiv. Nicht zuletzt spielen hier auch die Themen „Mobile Commerce“ und „Social Media“ eine wichtige Rolle. Bis zum Jahr 2025 soll der Anteil an Luxuskäufen im Internet bereits 20 Prozent der gesamten Luxusgüter-Umsätze ausmachen (70 Mrd.).
Marktplätze und Plattformen disruptieren auch das Luxussegment
Solche Marktplätze wie Amazon oder Schuhe24 gibt es mehr und mehr auch für das hochpreisige Segment. Watchmaster ist ein Beispiel. Auf der Plattform werden sehr erfolgreich Luxusuhren gehandelt – sowohl neue als auch gebrauchte Exemplare. Auch wenn aktuell sicherlich die meisten Verkäufe nach wie vor im stationären Bereich stattfinden, wird das digitale Geschäft sukzessive wichtiger. Insbesondere die Plattformen bieten eine große Bandbreite in einem attraktiven Segment. Das Angebot nimmt stetig zu, das Vertrauen in Online-Marken ebenso, sodass ein weiteres starkes Wachstum zu erwarten ist.
Generation X und Y mit noch mehr Online-Affinität
Schon die sogenannten „Millennials“ (auch „Generation Y“), also zwischen 1980 und 1999 geborene Personen, zeigen bereits andere Gewohnheiten und Anforderungen als Angehörige früherer Generationen. Umso deutlicher werden sich diese bei den folgenden Generationen „X“ und „Z“ ausprägen. Menschen, die nach 1998 geboren sind, haben ein wesentlich anderes Einkaufsverständnis als Menschen älterer Generation. Sie haben ihr gesamtes Einkaufsverhalten mit großer Selbstverständlichkeit am Internet ausgerichtet. Und das macht weder vor Lebensmitteln halt noch vor Luxuswaren. Die Voraussetzungen dafür, im Luxussegment online kaufmännisch aktiv zu werden, sind also dieser Tage gut – zumindest besser denn je zuvor.
Fazit
Insgesamt entwickelt sich der Online-Markt für Luxusgüter sehr positiv. Plattformen und Marktplätze werden zudem nicht nur neue Konkurrenz darstellen, sondern zunehmend den stationären Händler beim Verkauf seiner Waren unterstützen können. Das gilt für Zigarren, Lebensmittel, Uhren, Fahrräder und eigentlich alles, wonach es Menschen verlangt. Wer hätte schließlich vor 15 Jahren geglaubt, dass sich Schuhe in allen Varianten und Preislagen einmal online verkaufen lassen werden?
Mit Luxusprodukten im Online-Handel durchstarten – macht das Sinn?,