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Online-Payment: Die doppelte Authentifizierung kommt

Online-Payment: Die doppelte Authentifizierung kommt
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Die Bundesregierung feiert sich aktuell selber dafür, dass sie am 8. Februar 2017 den Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Zweiten Zahlungsdiensterichtlinie im Kabinett beschlossen hat. Mit dem gemeinsamen Gesetzesentwurf des Bundesministeriums der Finanzen und des Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz werde der Wettbewerb und die Sicherheit im Zahlungsverkehr gestärkt, so die Büchsenspanner der Regierung. Was geflissentlich verschwiegen wird ist, dass der Online-Handel und die Payment-Dienstleister wieder einmal die Zeche zahlen werden.

Doppelte Authentifizierung

Die Sicherheit von Zahlungen im Internet soll dadurch verbessert werden, dass Zahlungsdienstleister zukünftig für risikoreiche Zahlungen eine starke Kundenauthentifizierung, das heißt eine Legitimation über mindestens zwei Komponenten – zum Beispiel Karte und TAN verlangen sollen. Die konkreten Anforderungen an die starke Kundenauthentifizierung sowie mögliche Ausnahmen davon werden in den technischen Regulierungsstandards der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) zur Kundenauthentifizierung und sicheren Kommunikation geregelt. Die EBA wird diese Standards in Kürze vorlegen. Zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher haften diese für nicht autorisierte Zahlungen grundsätzlich nur noch bis zu einem Betrag von 50 Euro. Dieser Betrag liegt bislang bei 150 Euro.

Zusatzgebühren für bestimmte Zahlungsarten fallen weg

Händler dürfen in Zukunft in vielen Fällen keine gesonderten Entgelte für Kartenzahlungen, Überweisungen und Lastschriften mehr verlangen. Dies gilt europaweit – sowohl für Zahlungen an der Ladenkasse als auch im Internet. Das bislang vertraglich zwischen Bank und Kunde vereinbarte achtwöchige Erstattungsrecht wird nunmehr gesetzlich verankert. Verbraucher können sich Lastschriften weiterhin ohne Angabe von Gründen erstatten lassen. Auch dies gilt in Zukunft europaweit.

Verbraucher profitieren – die E-Commerce-Branche zahlt die Zeche

Die Stoßrichtung dieses Gesetzentwurfes, der nun noch das parlamentarische Verfahren durchlaufen muss, ist eindeutig: Es geht um mehr Verbraucherschutz. Es ist unbestritten, dass das Vertrauen in die Branche von sicheren Zahlungen und dem Wegfall mehr oder weniger versteckter Gebühren irgendwo auch profitiert. Allerdings drängt sich auch ein wenig der Eindruck auf, dass die Politik einer boomenden Branche recht leichtfertig zusätzliche Lasten auferlegt. Denn die Zeche zahlen die Händler und Zahlungsdienstleister. Die Amazons, Ottos und Zalandos dieser Welt haut das nicht um. Aber gerade viele kleine und mittlere Online-Händler sind finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet. Da zählt jeder zusätzliche Belastung. Es wäre zu begrüßen, wenn die Politik künftig auch diesen Aspekt etwas stärker berücksichtigen würde.

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