Seit gestern 6 Uhr ist der Online-Shop von Media-Markt online. Die Resonanz im Web ist zum Teil ernüchternd. Ob in verschiedenen Blogs, Tweets oder bei Facebook. Viele Nutzer sind enttäuscht über den neuen Online-Shop von Media-Mark. Wir haben uns den Shop ein wenig genauer angeschaut und 10 Punkte aufgezeigt, wieso die positive Entwicklung schwierig des Online-Angebots in der Tat schwierig werden könnte.
- Selbst Stunden nach dem offiziellen Start um 6 Uhr am Montag früh, ist die Reaktionszeit des Servers sehr schlecht. Ein langsamer Seitenaufbau wird Neugierige abschrecken und der erste Eindruck ist oftmals der Wichtigste. Wieso könnte das Online-Vorhaben von Media-Markt ins Wanken geraten?
- Media-Markt ist zunächst mit einem sehr eingeschränkten Produktsortiment von rund 2.500 Produkten an den Start gegangen. Hierbei handelt es sich zunächst um die Top-Seller in den Bereichen Neue Medien, TV und Heimkino, Audio und Hi-Fi, Mobilfunk, Navigation, Foto und Video sowie Elektrogroß- und -kleingeräte. Für ein Unternehmen mit diesem Anspruch ist das Sortiment viel zu gering. Es wird noch wohl noch eine ganze Weile dauern bis Media Markt das gesamte Produktspektrum von rund 50.000 im Shop haben wird und sich dem Wettbewerb wirklich angemessen stellen kann.
- Usability: Das Thema Usability ist ebenso wichtig wie das tolle Produktsortiment. Wer sich in der Rubrik TV einen LED-, LCD- oder Plasma-TV kaufen möchte, sieht abgeschnittene Produktbilder und auch eine Sortierung nach Preis oder Hersteller wie auf den anderen Seiten ist nicht möglich. Vielleicht ein Bug, der aber in jedem Fall so in der Form nicht vorkommen sollte. Insgesamt scheint Media Markt in Sachen Usability einigen Spielraum nach oben gelassen zu haben.
- Schlecht für die Rücklaufquote? Muss man abwarten. Fakt ist jedoch, dass die Produktbeschreibungen sehr kurz geraten sind und die Frage aufkommt, in wie weit die Produkte ausreichend erläutert wurden und Kunden sich sicher beim Kauf der jeweiligen Produkte fühlen.
- Kurze Produktbeschreibungen sind auch für SEO-Maßnahmen sicherlich nicht optimal und fördern nicht unbedingt das organische Wachstum in den Suchmaschinen. Gleiches gilt auch für das Panda-Update von Google.
- Media Markt scheint den mittlerweile für viele Händler wichtigen Kanal “Google Shopping” nicht zum Start berücksichtigt haben. Zumindest bis heute sind keinerlei Produkte dort gelistet.
- Cross-Selling-Angebote sind ebenfalls noch kein Thema und helfen ab und an den durchschnittlichen Warenkorb zu erhöhen.
- Eine Kaufberatung für Kunden anzubieten ist sicherlich nicht falsch. Aber wieso ermöglicht man dem Kunden nicht auf Produktebene direkt den Berater in Anspruch zu nehmen?
- Um mit dem Wettbewerber wie Amazon mithalten zu wollen, sollte sich Media-Markt fragen, ob die Versandkosten von 4,99 EUR mittelfristig sinnvoll sind. Versandkostenfrei ist es für den Kunden lediglich dann, wenn er die Ware im stationären Geschäft abholt.
- Social-Media-Aktivitäten: Fachbook, Twitter oder Google+ – Fehlanzeige! Media-Markt verzichtet zumindest zum Start auf Social-Media und man muss sich die Frage stellen, wieso ein modernes Unternehmen nicht mit der Zeit geht. Ein Start ohne Social-Media geht eigentlich nicht mehr und wir sind gespannt, wann auch Media-Markt das merken wird.
Ich habe selten eine Onlineshop gesehen, der so schlecht zu benutzen ist. Je öfter ich mir den Shop anschaue, desto mehr Dingen fallen einem auf, wo man sich einfach sagen muss: Merkt das keiner? Ist das keinem aufgefallen?
Selbst wenn ich gezielt nach Gründen suchen, warum ich eben doch den Onlineshop nutzen soll, finde ich nicht genug Argumente. Bisher gibt es nur das Alleinstellungmerkmal der Abholung in meiner Filiale vor Ort. Das allein kann aber nicht überzeugen.
Wer Lust hat, ich habe einen kurzen Clip dazu gemacht und einige Punkte aufgeführt. http://www.kay-steeger.de/videoclips/shoptest-der-media-markt-onlineshop-im-usability-test/
Gruß, Kay Steeger
Kann ich nur bestätigen. Der Shop macht auf mich einen Eindruck als wollte man es eigentlich nicht. Vielleicht ein Problem der Franchiser, die den Shop als eigenständige Filiale vielleicht nicht akzeptieren und hinter stehen.
Wie ein solch großer Konzern so eine Seite online lassen kann, ist für mich nicht nachvollziehbar. Der erste Eindruck zählt eben ….