Die richtige Anzahl an Zahlungsmethoden und die Zahlungsmethode selbst sind wesentliche Kriterien für eine optimale Konversiontrate. Wer als Onlinehändler seinen Kunden zu viele Zahlungsvarianten anbietet läuft schnell Gefahr, dass sich der Kunde vor lauter Zahlungsmethoden nicht mehr zurecht findet und den Checkout schneller wieder verlässt als einem lieb ist. Fehlen auf der anderen Seite die relevanten Zahlungsmethoden kann es sein, dass Kunden ebenfalls den Kauf nicht beenden und zuvor abspringen. Die richtige Balance zu finden ist daher sehr wichtig und notwendig. Erstaunlich ist dabei, dass viele Online-Händler in allen Bereichen testen, bei der Auswahl der Zahlungsanbieter wird sich meist im Vorfeld einmal Gedanken gemacht und dann erst einmal eine ganze Zeit lang nicht mehr.
Kein Wunder, dass dass das Angebot an Zahlungsverfahren beim Online-Shopping häufig nicht den Wünschen der Konsumenten übereinstimmt. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue ECC-Studie „Payment im E-Commerce“. Kauf auf Rechnung ist bei den meisten Kunden die bevorzugte Zahlungsart. Kein Wunder, bei Händlern steht diese Art der Bezahlung nicht an oberster Stelle. Viele Online-Händler scheuen sich vor dem Zahlungsausfall und bieten den Kauf auf Rechnung häufig nicht an. Lediglich mehr als die Hälfte der befragten Online-Händler setzt auf diese Zahlungsart. Umgekehrt setzen Händler beim Thema Zahlung am liebsten auf die Vorkasse, aber nur jeder achte Konsument nutzt die Vorkasse gerne für seine Online-Einkäufe.
Die Lastschrift, bei den Konsumenten auf Rang drei der beliebtesten Online-Zahlarten gewählt, schafft es bei der Verbreitung unter den Händlern mit 40,7 Prozent gerade einmal auf Platz acht. Einzige Ausnahme ist PayPal: Sowohl bei den Lieblingsverfahren aus Konsumentensicht als auch bezüglich des Angebots der Händler landet PayPal auf Platz zwei. Die bei den Händlern beliebte SOFORT Überweisung (Platz drei) wird von jedem fünften Verbraucher gerne genutzt.
Kreditkarte, PayPal und Lastschrift als guter Kompromiss zwischen Händler und Shopper
Die Zahlungssicherheit, Kosten, Schnelligkeit sowie die Auswirkungen auf die Retourenquote beziehungsweise die Rückerstattungssicherheit im Falle einer Warenrücksendung spielen für Händler und Verbraucher eine Rolle bei der Beurteilung eines Zahlungsverfahrens. Während die Verfahren Vorkasse und Rechnung von beiden Seiten recht unterschiedlich bewertet werden, zeigen die Ergebnisse auch, dass mit der Kreditkarte, PayPal und der Lastschrift Verfahren existieren, die recht weit verbreitet sind und sowohl von Händlern als auch Verbrauchern bezüglich der einzelnen Kriterien ähnlich gut bewertet werden.
„Unsere neue Studie zeigt, dass trotz der Neuerungen im Payment-Markt eine Maxime bestehen bleibt: Auch in Sachen Payment müssen sich die Händler auf die Wünsche der Konsumenten einlassen, um keine Kaufabbrüche zu riskieren“, so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln. „Ich freue mich, dass es uns mit dieser Studie gelungen ist, ein detailliertes Bild des Payment-Marktes aus Verbraucher- und Händlersicht zu zeichnen. Mit der internetrepräsentativen Stichprobe von fast 2.000 befragten Online-Shoppern und 901 beteiligten Händlern können wir viele aussagekräftige Informationen zum überaus dynamischen deutschen Payment-Markt bereitstellen.“
Aus der Praxis kann man hier ergänzen, dass einige Händler sich sehr schwer mit dem Kauf auf Rechnung tun. Auch wenn es Möglichkeiten des Risikoausschlusses gibt, z.B. Bonitätsprüfung während des Bestellvorgangs, etc., scheuen sich die meisten Händler vor dem Ausfallrisiko. Auf der anderen Seite muss man abwägen, wie viele Kunden und somit Umsatz verloren geht, wenn ich diese und andere Zahlungsmethoden, die vom Kunden nun mal gewünscht sind, nicht anbiete. Unser erst jüngst aufgenommen E-Commerce Podcast (Ausgabe 11) passt hier auch sehr gut zum Thema, da wir mit einem Experten über Aktuelles, Trends und Visionen zum Thema Payment sprechen.