Die Insolvenz von Schlecker scheint doch schlimmer als vermutet wurde. Der Insolvenzverwalter der Drogeriemarktkette, Arndt Gewitzt, gab bekannt, dass Schlecker rund 3.000 der 6.000 Filialen schließen wird. Zudem plane das Unternehmen einen Stellenabbau von 11.750 Arbeitsplätzen. “Das ist ein überlebensnotwendiger Einschnitt”, teilte er zudem mit. Die Entscheidung, welche Filialen genau geschlossen werden, steht noch nicht final fest. Es wird aber wie zu hören war, auf die Umsätze und das Potenzial des Standorts letztlich ankommen. In wie weit Filialen in ländlichen Gebieten betroffen sind und für viele Menschen der einzige Markt in der Nähe ist, ist ebenfalls noch nicht bekannt.
Zunächst nicht betroffen von der Kürzung ist die Tochterunternehmung IhrPlatz mit ihren 6.000 Arbeitsplätzen und 650 Filialen, die ebenfalls Insolvenz im Januar angemeldet hatte.
Schlecker hatte bereits am 23. Januar 2012 Insolvenzantrag beim Arbeitsgericht Ulm beantragt. Wenig später folgte dann der Gang zum Amtsgericht für die Tochterunternehmung IhrPlatz. Im gesamten Konzern arbeiten rund 35.000 Mitarbeiter in 7.000 Filialen im In- und Ausland. Das Auslandsgeschäft von Schlecker ist von der Insolvenz bislang nicht betroffen, so dass der Insolvenzverwalter für den gesamten Konzern nach umfangreichen Umstrukturierungsmaßnahmen eine Zukunft für Schlecker sieht. Wie diese genau aussieht und ob ein grundlegender Strategiewechsel notwendig wird, werden die nächsten Wochen und Monate zeigen.
Bereits Ende März soll das Insolvenzverfahren eröffnet werden. Bis dahin gilt es schnelle Verhandlungen mit der Arbeitnehmerseite zu führen, damit dem Neuanfang nichts im Wege steht und die Suche nach neuen Investoren in Angriff genommen werden kann.
Quelle: DerHandel