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Schweizerische Post fördert Online-Handel – Vorbild für Deutschland?

Schweizerische Post fördert Online-Handel – Vorbild für Deutschland?
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Die Schweizerische Post hat die im Jahr 2014 erstmals mit Preisüberwacher vereinbarte so genannte „Regelung1“ verlängert. Zusätzlich wurde ein Maßnahmenpaket im Wert von 10 Mio Schweizer Franken vereinbart, das den Postkunden – privat und gewerblich – zugute kommt. Damit wird in der Schweiz auch konkret der Online-Handel gefördert. Preisüberwacher ist in der Schweiz die Bezeichnung des Amtsinhabers zur Kontrolle von Preisen auf Basis des Preisüberwachungsgesetzes von 1985. Preisüberwacher agiert bei Geschäften im Zusammenhang mit bundeseigenen Betrieben wie der Schweizerischen Post, da hier Eignerinteressen des Bundes ins Spiel kommen. Dabei vertritt der Preisüberwacher stellvertretend die Interessen der Kundinnen und Kunden.

Online-Rabatte, Weihnachtsrabatte und Kostensenkung für Retouren

Im Rahmen der jetzt getroffenen Vereinbarung werden über einen neu eingeführten Online-Rabatt die Durchschnittspreise für inländische Paket- und Expresssendungen ab 2018 gesenkt. In der Zeit vom 24. November bis zum 24.12.2018 gewährt die Schweizerische Post einen Rabatt in Höhe von einem Franken auf Privatkundenpakete. Versandhandelsretouren werden ab 2018 ebenfalls verbilligt. Zudem verzichtet die Schweizerische Post ohne Kompensation auf die Gebühr von 13 Franken für die Zollrevision von Post-, EMS- und GLS-Sendungen. Durch die Fortschreibung der erwähnten „Regelung1“ werden auch die wichtigsten Preise im Briefverkehr bis Ende 2018 auf heutigem Niveau eingefroren.

Vorbild für Deutschland?

Da blickt man als deutscher Postkunde – sei es privat oder gewerblich beispielsweise als Online-Händler – schon etwas neidisch über den Bodensee gen Süden. Die Deutsche Post AG eilt seit Jahren, nachgewiesenermaßen Dank des boomenden E-Commerce, von einem Rekordergebnis zum nächsten. Das rasante Wachstum im Paketgeschäft hat die Deutsche Post keineswegs davon abgehalten, in den vergangenen Jahren die Preise im Briefgeschäft zweimal deutlich zu erhöhen. Und folgerichtig notiert die gelbe Aktie auf Rekordhöhe. Im Bonner Posttower huldigt man also ganz eindeutig und eindimensional dem Shareholder Value. Größter Einzelaktionär ist bekanntlich die bundeseigene KfW Bankengruppe, die einen Anteil von 20,9 Prozent am Grundkapital der Deutschen Post AG hält.

Nun ist diese Fokussierung auf den Shareholder Value keineswegs verboten. Doch drängt sich schon ein wenig die Frage auf, ob das schweizerische Modell nicht auch ein wenig als Vorbild für Deutschland dienen könnte? Anzeichen hierfür gibt es indes überhaupt nicht. Die Strategie des Top-Managements der Deutschen Post scheint es zu sein, insbesondere die prämierte Hochleistungskuh Online-Handel maximal zu melken. Es darf bezweifelt werden, dass diese Strategie langfristig klug und nachhaltig ist.

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