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Start in den E-Commerce: Mit Amazon FBA oder Dropshipping?

Start in den E-Commerce: Mit Amazon FBA oder Dropshipping?
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Jeder, der sich schon einmal mit den Thema-E-Commerce, also dem Verkauf von physischen Produkten über das Internet, auseinandergesetzt hat, ist zwangsläufig auf die beiden Begriffe Dropshipping und Amazon FBA gestoßen. Beide Modelle haben so ihre Vor- und Nachteile, die in diesem Artikel beleuchtet werden sollen, um so eine fundierte Entscheidung treffen zu können, welches Business für einen besser geeignet ist.

Die stetige Weiterentwicklung des E-Commerce scheint unaufhaltsam zu sein, so zeigt eine Studie des Digital Market Outlook auf, dass im Jahr 2024 alleine in Deutschland die Zahl der Online-Käufer auf mehr als 68 Millionen ansteigen wird. Das potenziell ist riesig und hält folglich auch zukünftig viele Möglichkeiten offen von einem der Umsatzstärken Märkte der Geschichte zu profitieren.

1. Dropshipping vs. Amazon FBA

Beim Dropshipping oder auch Streckengeschäft genannt, werden Produkte über einen eigenen Onlineshop verkauft. Bestellt ein Kunde ein Produkt in diesem Onlineshop, leitet der Dropshipper diesen Auftrag an den Hersteller bzw. Dropshipping Anbieter weiter, welcher die Ware verpackt und an den Kunden verschickt. Anschließend bezahlt der Dropshipper seinen Händler. Durch einen günstigen Einkaufspreis bei dem Hersteller und einem angemessenen Verkaufspreis können so unter Abzug aller Kosten Gewinne erwirtschaftet werden. Als Dropshipper muss man demnach keine eigene Ware vorfinanzieren, weshalb es möglich ist, mit einem geringen Startkapital zu beginnen.

 

Amazon FBA, kurz für “Fulfillment By Amazon” (dt. Versand durch Amazon) ist Amazons eigenes Fulfillment Programm. Es ermöglicht Dritthändlern, ihre Ware über die Plattform des Onlineriesen zu verkaufen. Amazon übernimmt dabei neben der Lagerung, dem Prime Versand und dem Kundenservice auch das komplette Retourenmanagement.

Im Gegensatz zum Dropshipping wird die Ware zunächst günstig eingekauft und anschließend unter Abzug aller Kosten gewinnbringend unter einer eigenen Marke (Private Label) vertrieben. Dank Plattformen wie Amazon war der Handel auch noch nie einfacher, denn neben einer enormen Reichweite profitiert man als Amazon Händler von den logistischen Vorteilen und dem Vertrauen der Kunden in die Plattform.

Nachdem nun klar ist, wie die beiden Geschäftsmodelle Dropshipping und Amazon FBA funktionieren, soll noch etwas genauer auf die Vor- und Nachteile des jeweiligen Vertriebswegs eingegangen werden. Hierzu werden die drei großen Metriken Traffic & Margen, Startkapital und Risiko genauer betrachtet.

1.1 Traffic & Margen

Gegen die allgemeine Meinung ist Dropshipping bei Weitem nicht so simpel, wie es oftmals dargestellt wird. Für das Dropshipping baut man zunächst einen eigenen Onlineshop auf, welcher nicht nur gut aussieht, sondern auch langfristig konvertiert, also Besucher in Kunden umwandelt. In diesem Punkt unterscheidet sich das Dropshipping immens von Amazon FBA. Während man bei einem eigenen Onlineshop durch externe Werbung für Traffic sorgen muss, kann man als Händler auf Amazon auf Millionen von Kunden zurückgreifen, die bereits ihr Vertrauen der Plattform schenken. Deutlich wird dies vor allem an der Conversion Rate, als dem prozentualen Anteil der Besucher, die letztendlich auch ein Produkt kaufen. Ein gut optimierter Onlineshop kann bis zu 4% CR erreichen, wohingegen Conversion Rates von 20% (Jeder fünfte Listing-Besucher kauft) bei Amazon FBA keine Seltenheit sind.

Aufgrund der teuren Einkaufspreise und Werbekosten liegen demnach die Gewinne im Dropshipping (ca. 15% Marge) deutlich niedrigen als es bei Amazon FBA (ca. 25%) der Fall ist.

1.2 Startkapital

Der große Vorteil vom Dropshipping gegenüber Amazon FBA ist das geringe Startkapital. Da beim Dropshipping Waren erst gekauft werden, wenn der Kunde wirklich im eigenen Shop bestellt, belaufen sich die Kosten zum Start auf die Unternehmensgründung, Sample Bestellungen und der Shop Erstellung. Insgesamt sollte hier mit Kosten von ca. 500 Euro gerechnet werden.

Entgegen der Meinung vieler benötigt auch keine Unsummen, um ein eigenes Amazon FBA zu starten. Es ist bereits möglich, mit ca. 3.000 Euro zu starten. Neben den bürokratischen Kosten für die Gründung fallen Kosten für die Warenbestellung, die Qualitätskontrolle und dem Import an.

1.3 Risiko

Sobald man Produkte aus Drittländern importiert oder Ware in seinem Namen verkauft, haftet man ohne gewerbliche Haftpflichtversicherung laut Produkthaftungsgesetz (§ 10 I ProdHaftG) privat. Sich rechtlich abzusichern ist also extrem wichtig.

Im Dropshipping hilft eine Betriebshaftpflichtversicherung allerdings nur bedingt weiter, denn solche Versicherungen haften nicht, wenn man fahrlässig handelt. Dadurch, dass man Waren von einem Großhändler bezieht, hat man folglich keinen Einfluss auf die Qualität und man kann somit keine Qualitätskontrollen durchführen lassen. Diese sind in den meisten Fällen notwendig, um den Tatbestand des fahrlässigen Handels gegenüber der Versicherung zu widerlegen. Neben dem rechtlichen Risiko sollte das unternehmerische Risiko betrachtet werden. Dieses kann immens reduziert werden, wenn man weiß, was man tut. Lernen und Umsetzen ist hier der Schlüssel zur Risikominimierung.

Fazit

Sowohl Amazon FBA als auch das Dropshipping in Deutschland sind gute Möglichkeiten, sich ein Unternehmen aufzubauen und haben beide so ihre Vor- und Nachteile. Wer wirklich langfristig aus dem Hamsterrad entliehen möchte, sollte den langfristigeren Weg über Amazon FBA wählen. Möchte man mit wenig Startkapital loslegen, um etwas nebenbei zu verdienen, ist Dropshipping die richtige Wahl. Hier sollte allerdings immer die Komplexität der Kundengewinnung im Hinterkopf behalten werden, denn diese erfordert einiges an Wissen in dem Bereich Verkaufspsychologie.

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