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Was besagt das Wasserfallmodell?

Was besagt das Wasserfallmodell?
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Beim Wasserfallmodell handelt es sich um ein Vorgehensmodell der Projektentwicklung. Eingesetzt wird dieses Modell vorwiegend in der Softwareentwicklung, es lässt sich aber auch für andere Projekte bei der Entwicklung von Produkten nutzen.

Charakter des Modells

Eine der wichtigsten Eigenschaften des Modells ist, dass jede Projektphase in ihrer Gesamtheit von Anfang bis Ende durchlaufen wird. Es ist nicht vorgesehen eine Phase neu zu starten oder vorzeitig abzubrechen. Es ist auch nicht möglich eine neue Phase zu starten, bis die vorhergehende Phase nicht vollständig abgeschlossen wurde.

Das Wasserfallmodell ist ein dokumentenorientiertes Vorgehensmodell, das bedeutet, dass am Ende jeder Aktivität ein Dokument erstellt werden muss, der den Inhalt der Phase beschreibt oder eine Evaluierung des Abschnittes darstellt.

Durch die sequenzielle Abarbeitung der einzelnen Phasen, handelt es sich um ein sehr einfaches Modell. Es lässt sich in Teams unkompliziert damit Arbeiten, da keine aufwendige Einschulung notwendig ist.

Projektphasen

Das Wasserfallmodell hat fünf Projektphasen. Jede Phase kann in sich aber noch verfeinert werden.

Jedes Projekt, dass nach diesem Vorgehensmodell bearbeitet wird, startet mit der Anforderungsanalyse. In diesem Abschnitt werden alle Anforderungen des Kunden in einem Dokument festgehalten. Gleichzeitig wird in dieser Phase bereits mit der Spezifikation begonnen. Sobald diese fertig ist, kann auch gleich das Lastenheft erstellt werden, dass die einzelnen Abschnitte der Entwicklung inklusive des Zeitrahmens vorgibt.

In der nächsten Phase geht es an das konkrete Design des Produktes. Es werden Spezifikationen ausgearbeitet und beispielsweise eine Softwarearchitektur entwickelt. Im nächsten Schritt geht es an die Umsetzung der Spezifikationen. In dieser Phase wird auch gleich getestet. Allerdings wird immer erst dann getestet, wenn ein Abschnitt fertig ist.

In der vorletzten Phase wird umfangreich getestet. Es werden noch einmal Tests durchgeführt, die in diesem Fall aber das gesamte fertige System umfassen. Die letzte Phase ist der Projektabschluss, wobei es sich meist um die Auslieferung handelt oder um die Integration beim Kunden.

Nachteile

Ein Schwachpunkt des Wasserfallmodells ist, dass es wenig Spielraum bietet. Durch die starre Abarbeitung werden Probleme oft viel zu spät entdeckt. Dazu kommen oft auch Leerläufe bei den Mitarbeitern, da diese immer abwarten müssen, bis eine Phase abgeschlossen ist, bevor sie mit der nächsten starten können.

Getestet wird beim Wasserfallmodell sehr spät. Das hat den Nachteil, dass Fehler auch sehr spät erkannt werden. Diese zu beheben ist deutlich aufwendiger, als bei anderen Vorgehensmodellen, wo bereits in sehr frühen Projektphasen getestet wird.

Ein Schwachpunkt des Wasserfallmodells ist auch, dass nachträglich kaum bis keine Anforderungen mehr ergänzt werden können. Ergibt sich im Projekt eine Änderung, müsste dafür theoretisch ein neues Projekt gestartet werden, bei dem die bisherige Arbeit noch einmal adaptiert wird.

Vorteile

Ein Vorteil ist die klare Abgrenzung der einzelnen Phasen. Gestartet wird erst, wenn ein Abschnitt fertig ist. Dadurch wird vermieden, dass beispielsweise mit veralteten Informationen gearbeitet wird, die einen unnötigen Mehraufwand bedeuten würden.

Ein Vorteil, der aber auch gleichzeitig ein Nachteil sein kann, wenn es sich um kleine Projekte handelt, sind die vielen Dokumente, die generiert werden. Bei umfangreichen Projekten ist eine gute Dokumentation ausgesprochen hilfreich, bei kleinen Projekten verzögert der hohe Aufwand die Arbeit unnötig.

Ein weiterer Vorteil ist die klare Struktur, die auch die Planung im Bezug auf Zeit und Kosten deutlich vereinfacht. Beides lässt sich bei diesem Vorgehensmodell deutlich besser abschätzen. Abschnitte lassen sich auch einfacher kontrollieren, da es keine Überschneidungen mit anderen Projektphasen gibt, dies kann bei größeren Projekten von Vorteil sein.

Foto Graphic&Illustration@stock.adobe.com 

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